© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/09 13. November 2009

Meldungen

Neue „Monsterblase“ bei Devisengeschäften?

NEW YORK. Der US-Ökonom Nouriel Roubini hat vor den Folgen der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank (Fed) gewarnt. „Da die Fed die Zinsen eingefroren hat, ist der Dollar zur Hauptwährung bei Carry-Trades geworden. Dabei verschulden sich Leerverkäufer in einer schwachen Währung und kaufen renditestärkere Vermögenswerte in einer stärkeren“, erläuterte der Professor von der New Yorker Stern School of Business in der Financial Times Deutschland. Wegen der abwertungsbedingt faktisch negativen Dollar-Zinsen lägen die Renditen solcher Finanzmarktinvestitionen seit März bei 50 bis 70 Prozent. „Jeder Anleger, der dieses riskante Spiel mitmacht, wirkt wie ein Genie, auch wenn er nur auf einer gewaltigen Blase reitet“, warnte Roubini. „Eines Tages wird diese Blase platzen und zum größten koordinierten Vermögenskollaps der Geschichte führen.“ Wertet der Dollar plötzlich wieder auf, werde es zu einer Massenpanik kommen – die Carry-Trades würden dann zusammenbrechen. Der Dollar könne nicht auf Null fallen, „er wird sich irgendwo stabilisieren. Dann sind die Kreditkosten in Dollar plötzlich null statt stark negativ“, so Roubini. Eine Zinserhöhung der Fed und weitere Faktoren könnten die Carry-Trades dann zusammenbrechen lassen. „Die Fed und andere politische Entscheider scheinen sich nicht bewußt zu sein, welch eine Monsterblase sie erschaffen.“

 

Pkw-Maut: Nur bei  Steuerentlastung

BERLIN. Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat vor der Einführung einer Pkw-Maut ohne gleichzeitige Steuerentlastung gewarnt. „Es kann nicht sein, daß alle Pkw-Fahrer jetzt gezwungen werden, sich ein elektronisches Zusatzgerät anschaffen zu müssen, mit dem ihre Autobahnkilometer erfaßt werden. Andererseits wäre es fatal, wenn ausländische Pkw nicht erfaßt würden, weil sie keine Empfangseinheit besitzen“, erklärte BdSt-Präsident Karl Heinz Däke. Berufspendler würden besonders belastet, „auch dann, wenn die Mineralölsteuer gesenkt und die Kfz-Steuer abgeschafft würden“, so Däke. Ausweichreaktionen auf nicht mautbewehrte Straßen brächten zusätzliche Probleme. „Wenn überhaupt, dann kommt eine Vignetten-Lösung nach österreichischem Vorbild in Betracht, wenn gleichzeitig die Kfz-Steuer abgeschafft und die Mineralölsteuer und damit insgesamt die jetzt überzogene Belastung der deutschen Autofahrer gesenkt würden“. Die steuerlichen Mindereinnahmen würden durch die Heranziehung der ausländischen Autobahnnutzer ausgeglichen.

 

Nicht nur auf Preis und Verbrauch achten

MAINTAL. Das Automobilberatungsunternehmen EurotaxSchwacke hat Käufer von Neuwagen geraten, nicht nur allein mit dem Kaufpreis und dem Spritverbrauch zu kalkulieren. Auch Komponenten wie Wertverlust, Versicherung, Steuer oder Wartungskosten spielten eine große Rolle. Ein Kostenvergleich für die meistverkauften Pkw hätte – bei einer Haltedauer von vier Jahren und einer Jahreslaufleistung von 15.000 Kilometer – interessante Ergebnisse geliefert. Die geringsten Kosten mit 29,37 Euro pro 100 Kilometer verursache ein 12.885 Euro teurer VW Polo 1.2. Ein nur 9.900 Euro kostender Renault Twingo liege hingegen bei 30,74 Euro.

 

Zahl der Woche

Fast 60 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland nutzen einen Pkw für den Weg zur Arbeitsstätte, nur 3,5 Prozent als Mitfahrer. Öffentliche Verkehrsmittel werden von 12,9 Prozent für den Arbeitsweg genutzt. 9,5 Prozent gehen zu Fuß, und 8,3 Prozent nehmen das Fahrrad. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen