© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/09 13. November 2009

Neues vom Sport
Stadion(alp)träume
Richard Hausner

Der TSV 1860 hat katastrophal gewirtschaftet. Ohne uns gäbe es diesen Verein gar nicht mehr“, erklärte jüngst Manager Uli Hoeneß, dessen FC Bayern den Lokalrivalen wegen ausstehender Zahlungen aus dem Stadion-Catering verklagen will. In der Tat stehen die Sechziger – 1966 immerhin deutscher Meister – wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand. Fünf Millionen Euro muß der Zweitligist jährlich als Mieter in der Allianz-Arena bezahlen. Deshalb prüft der Verein derzeit Alternativen. Die vom Präsidium eingesetzte „Projektgruppe Stadionzukunft“ plädiert für den Standort an der Grünwalder Straße (www.gruenwalder-stadion.de), im Volksmund auch Sechzigerstadion genannt. Hoeneß würde einen Auszug der Löwen begrüßen. Bedenken kommen jedoch von der Stadt, die eine teure Generalsanierung fürchtet. Derartige Debatten muß Dynamo Dresden nicht führen, schließlich wurde das neue Rudolf-Harbig-Stadion an gleicher Stätte errichtet. Dennoch könnte auch der Drittligist in Schwierigkeiten geraten, weil für die im September eröffnete Arena pro Jahr 2,5 Millionen Euro für Miete und Betrieb aufgebracht werden müssen. Trübe Aussichten also für zwei Traditionsvereine, die sich zudem beide im Abstiegskampf befinden.

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