© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/09 11. Dezember 2009

Meldungen

Stadtschloß-Architekt fordert mehr Geld

MÜNCHEN/BERLIN. Der mit dem Neubau des Berliner Stadtschlosses beauftragte italienische Architekt Franco Stella (66) hält das Kostenlimit von 550 Millionen Euro für zu niedrig. Er plädierte deshalb dafür, die bisherige Kalkulation zu überdenken. „Die Kuppel und das Portal im Eosanderhof sollten realisiert werden, auch wenn ihr Dekor im jetzigen Budget nicht enthalten ist“, sagte Stella dem Nachrichtenmagazin Focus. Die erste Überarbeitung seiner Wettbewerbspläne sei im Januar abgeschlossen und solle dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Dagegen hält Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) an der vom Bundestag beschlossenen Kostenkalkulation fest. „Wer mehr will, muß auch sagen, woher das Geld kommt.“ In der vergangenen Woche hatte das Oberlandesgericht Düsseldorf eine Entscheidung des Bundeskartellamtes aufgehoben, wonach der Vertrag mit Stella wegen Verstoßes gegen das Vergaberecht für nichtig erklärt worden war. Allerdings bleibt der Architektenvertrag rechtsunwirksam und muß neu abgeschlossen werden. Stella hatte bei dem Architektenwettbewerb den ersten Preis gewonnen und den Auftrag des Bundes zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses in Form des Humboldt-Forums erhalten. Dagegen hatte das Berliner Architekturbüro Hans Kollhoff, das in dem Wettbewerb den dritten Platz belegte, ein vergaberechtliches Prüfungsverfahren eingeleitet. Das Bundeskartellamt hatte den Vertrag mit Stella unter anderem für ungültig erklärt, weil die Mitbewerber nicht über den Vertragsschluß mit Stella informiert worden waren. Auch habe Stella zwei andere Architekturbüros in seine Planung mit eingebunden, die nicht an dem Wettbewerb beteiligt waren.

 

Kythera-Preis für den „Flaneur“ Luc Bondy

DÜSSELDORF/PARIS. Der Theaterregisseur und Autor Luc Bondy ist mit dem Kythera-Preis ausgezeichnet worden. Verliehen wurde dem Regisseur zahlreicher Theaterstücke von Botho Strauß  der mit 25.000 Euro dotierte Preis am Dienstag dieser Woche im Palais Beauharnais, der Residenz der Deutschen Botschaft in Paris. Mit dem 2001 von der Autorin und Künstlerin Gabriele Henkel gestifteten Preis werden jährlich Künstler ausgezeichnet, die sich Verdienste um den Kulturtransfer zwischen Deutschland und den romanischen Ländern erworben haben. Zur Begründung der Preisverleihung an den 1948 in Zürich geborenen, in Südfrankreich aufgewachsenen und heute den Wiener Festwochen als Intendant vorstehenden Luc Bondy hieß es, er sei „der Flaneur unter den Regisseuren des deutschsprachigen Theaters, dem er Mozartsche Leichtigkeit und schwerelose Tiefe schenkt“. Seit fast vier Jahrzehnten erfinde er auf den Bühnen von Köln und Berlin bis Brüssel, Paris, Salzburg und Wien „Traumspiele des Lebens“. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Klaus Wagenbach, Claudio Abbado, Claudio Magris und Volker Schlöndorff.

 

Bestes Blog für die Meinungsfreiheit gesucht

BERLIN. Zum fünften Mal zeichnen die Deutsche Welle (DW) und die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) Blogger und Blogs aus, die sich in herausragender Weise für freie Meinungsäußerung einsetzen. Der „Reporter ohne Grenzen Award“ für Meinungsfreiheit wird im Rahmen des „BOBs – Best Of The Blogs“-Wettbewerbs der DW vergeben, bei dem in insgesamt 17 Kategorien herausragende Weblogs gekürt werden. Vorschläge für die Auszeichnung können bis zum 14. Februar 2010 unter www.thebobs.com eingereicht werden.

 

Sprach-Pranger

„Hairlander“

Name eines Friseurladens in Berlin-Wilmersdorf

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