© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/09-53/09 18./25. Dezember 2009

Kriminelle Libanesische Großfamilie
Integrationsverweigerung
von Marcus Schmidt

Die Integrationsdebatten, die Deutschland in immer kürzeren Abständen überrollen, sind in der Regel ziemlich abstrakt. Da geht es dann beispielsweise wie im Streit um die Interview-Äußerungen Thilo Sarrazins um den türkischen Gemüsehändler oder die „Kopftuchmädchen“ – viel konkreter wird es meistens nicht.

Vielleicht erinnert sich die Öffentlichkeit bei nächster Gelegenheit an den Fall der libanesischen Großfamilie M., die seit Jahren Bremen in Atem hält und von der zwei Sprößlinge derzeit vor Gericht stehen (siehe die Reportage auf Seite 6). Obwohl die Polizei den Mitgliedern der Familie Hunderte von Straftaten zuschreibt, blieb der Clan bislang weitgehend unbehelligt. Von einer Integration – also einer Eingliederung in die deutsche Gesellschaft – kann nicht einmal ansatzweise die Rede sein. Noch empörender als dieses Verhalten ist allerdings die Untätigkeit und die Beschwichtigungen von Polizei und Politik, die der kriminellen Energie und der aggressiven Integrationsverweigerung tatenlos gegenübersteht.

Dabei kann die Integration von Einwanderern nur gelingen, wenn der Staat klare Vorgaben macht und Verstöße dagegen konsequent ahndet. Dazu gehört gerade auch das konsequente Abschieben krimineller Ausländer. Der Fall der Familie M. könnte ein Anfang sein.

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