© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/09-53/09 18./25. Dezember 2009

Meldungen

Statistiker zählen weniger Abtreibungen

Wiesbaden. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat im dritten Quartal rund 26.700 Abtreibungen registriert. Das sind rund 1.200 (minus 4,3 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Knapp drei Viertel (73 Prozent) der Frauen, die abgetrieben haben, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt. Bei den Minderjährigen, die für knapp fünf Prozent der Schwangerschaftsabbrüche verantwortlich sind, ging die Zahl der Abtreibungen um zwei Prozent zurück. Lebensschutzorganisationen weisen seit Jahren darauf hin, daß in die Statistik nur die gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche Eingang finden und die Dunkelziffer nicht berücksichtigt werde. Zudem täusche der leichte Rückgang über das wahre Ausmaß der Abtreibung in Deutschland hinweg, da auch die Zahl der Geburten seit Jahren sinke. Eine Trendumkehr sei daher nicht zu erkennen.

 

Kopftuch: Roth fordert Ablösung Sarrazins

Berlin. Grünen-Chefin Claudia Roth hat die Entlassung von Thilo Sarrazin aus dem Vorstand der Bundesbank gefordert. Die jüngsten Äußerungen des ehemaligen Berliner Finanzsenators zeigten einmal mehr dessen „Unfähigkeit, Minderheiten mit Respekt gegenüberzutreten“, kritisierte Roth. Sarrazin hatte in der vergangenen Woche bei einer Podiumsdiskussion in Berlin laut Medienberichten Kopftücher als „Symbol des Machtanspruchs des Mannes über die Frau“ bezeichnet. „Ich würde Kopftücher im Unterricht untersagen. Sie sind kein religiöses, sondern ein politisches Symbol“, zitiert die Berliner Zeitung Sarrazin. Das Präsidiumsmitglied der Islamkonferenz, Badr Mohammed, forderte ein Machtwort von Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Sarrazin ist ein gefährlicher Prediger auf der christlichen Seite“, zitiert die Zeitung den Berliner SPD-Kommunalpolitiker. Sarrazin würde „ständig Öl ins Feuer gießen und so zu einer Anti-Islam-Stimmung beitragen“, kritisierte Mohammed. Einen Ausschluß aus seiner Partei wegen seiner kritisierten Äußerungen zur mangelnden Integration von Ausländern muß Sarrazin vorerst nicht fürchten. Die Schiedskommission des Berliner SPD-Kreisverbands Charlottenburg-Wilmersdorf lehnte zwei entsprechende Anträge ab.

 

Bundesregierung sorgt sich um U-Boot-Werft

Hamburg. Die Bundesregierung versucht offenbar zu verhindern, daß die Kieler Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW) mehrheitlich an einen ausländischen Investor verkauft wird. Laut einem Bericht des Spiegel verhandeln Vertreter des Wirtschaftsministeriums derzeit mit zwei deutschen Unternehmen über eine Übernahme von HDW. Die Marinewerft baut unter anderem U-Boote, die mit einem hochmodernen Brennstoffzellenantrieb ausgerüstet sind. Die Bundesregierung müßte daher dem Verkauf des Unternehmens an einen ausländischen Investor zustimmen.

 

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