© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/09-53/09 18./25. Dezember 2009

Neues vom Sport
Spürnasen
Curd-Torsten Weick

Es klingt wie ein schlechter Krimi. Kein Tag, an dem nicht ein DFB-Ermittler ausschwärmt. Kein Tag, an dem der DFB-Kontrollausschuß nicht ein Urteil fällt, das manchen Sünder rot sehen läßt. Doch die Strafen für die „Rasta-Zupfer“, „Tritte ins Gemächt“ und die berüchtigten „Schwalben“ sind nichts gegen die „vergiftete Spaghetti“, die der Ex-Rostocker Trainer Frank Pagelsdorf nun ins Gespräch brachte. Und Profikicker Marcel Schuon, inzwischen vereinslos, setzte noch einen drauf: „Er hat mich bedroht. Er sagte, er werde mich immer finden, wo immer ich auch hingehe.“ Hartes Brot für die Wettskandal-Taskforce des DFB. Die Lage ist ernst. „Wir werden weiter ermitteln, um allen Tätern auf die Spur zu kommen“, erklärt DFB-Chef Theo Zwanziger. Armer DFB. Statt „Elf Freunde müßt ihr sein“-Idylle entwickelt sich die DFB-Zentrale zur Ermittlungsstelle mit mehr oder weniger Spürsinn für falsche Fuffziger. Doch wie will man ein geschobenes Spiel erkennen? Wo ist der Skandal? Wo das spielerische Unvermögen? Hannover 96 machte die Probe aufs Exempel und schoß bei der 3:5-Pleite in Gladbach drei (!) formidable Eigentore. Deutschland lachte, und die Kickerwelt ist wieder in Ordnung.

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