© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  01/10 01. Januar 2010

Meldungen

Familienschützer fordern Betreuungsgeld

Berlin. Familienschützer haben in einem Offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Familienministerin Kristina Köhler das geplante Betreuungsgeld als unverhandelbaren ersten Schritt zur Wahlfreiheit der Eltern bezeichnet. „Es ist nicht akzeptabel, daß manche interessierte Gruppen ihre Vorstellungen einer flächendeckenden Krippenbetreuung für alle Eltern durchsetzen wollen“, heißt es in dem Schreiben, das unter anderem von der Kinderpsychotherapeutin Christa Meves, der Vorsitzenden des Familiennetzwerks, Maria Steuer, und dem Sprecher des Arbeitskreises Engagierter Katholiken in CDU und CSU, Martin Lohmann, unterzeichnet wurde. Eltern müsse die Freiheit erhalten bleiben, selbst untereinander die häusliche und außerhäusliche Arbeit auszuhandeln, ohne bevormundet zu werden. „Das Betreuungsgeld ist eine Anerkennung für die Erziehungsleistung von Eltern und ein erster Schritt in Richtung verfassungsmäßiger Wahlfreiheit“, heißt es in dem Brief weiter. Die Einführung eines Betreuungsgeldes für Eltern, die ihren Nachwuchs zu Hause erziehen wollen, ist für 2013 geplant.

 

Moslems fühlen sich nicht als Deutsche

Berlin. Die überwiegende Mehrheit der in Deutschland lebenden Moslems fühlt sich nicht als Deutsche. Das geht aus einer Studie des Londoner Open Society Institute hervor. In Hamburg gaben danach 75 Prozent der befragten Moslems an, sich nicht zur deutschen Nation zugehörig zu fühlen, in Berlin waren es 78 Prozent. In beiden Städten glauben nur 11 Prozent, daß sie von ihren Mitbürgern als Deutsche angesehen werden. Damit liegen sie, was die kulturelle Identifikation mit dem Gastland betrifft, weit hinter den Moslems in anderen europäischen Staaten zurück. Am stärksten fühlen sich Moslems in Großbritannien mit ihrem Land verbunden.

 

Roth will Kampf gegen „Krebsgeschwür“

Berlin. Nach Ansicht von Grünen-Chefin Claudia Roth gibt es keinen Grund, „im Kampf gegen das Krebsgeschwür des Rechtsextremismus nachzulassen“. Hintergrund sind Äußerungen des Präsidenten des Bundeskriminalamts, Jörg Ziercke, wonach seine Behörde in diesem Jahr von etwa 20.000 Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund ausgehe. Bei der Masse davon handelt es sich um sogenannte Propagandadelikte. Roth forderte von Familienministerin Kristina Köhler (CDU), „die von ihr zu verantwortenden Programme gegen den Rechtsextremismus zu verstetigen und ihnen Priorität einzuräumen, statt sie durch einen vollkommen schwammigen Extremismusbegriff zu verwässern“. Köhler hatte angekündigt, die Programme gemäß Koalitionsvertrag auch auf Linksextremismus und Islamismus auszuweiten.

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