© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 01/10 01. Januar 2010 Meldungen Sarrazin: CDU/FDP als Ende der Geschichte BERLIN. Die Sache mit Sarrazin ist der Linken aufs Gemüt geschlagen. Darum ist des Nachtretens kein Ende. In den Blättern für deutsche und internationale Politik (12/09) fertigt Gerd Wiegel die Einlassungen des Bundesbankers daher grobschlächtig ab als Eliten-Rassismus, geboren aus NPD-Nähe, neoliberalem Wohlstandchauvinismus und massivem Ressentiment gegen die natürlich nur angebliche Integrationsunwilligkeit von Türken und Arabern. Im gleichen Heft versucht der Redakteur Albrecht von Lucke verschwörungstheoretisch zu dramatisieren. Was Sarrazin und der ihm sekundierende Sozialphilosoph Peter Sloterdijk im Sinne hätten, sei nicht weniger als der neo-nietzscheanische Gründungsdiskurs einer anderen Republik. Erfüllt vom Schaudern vor dem Sozialstaat, wollten die beiden uns auf Kosten der Unterschichten und Migranten an mehr Ungleichheit gewöhnen, was exakt dem derzeitigen Regierungsprogramm entspreche. Schwarz-Gelb werde in ihrer Definition daher zum neuen Es ist erreicht, zum Ende der deutschen Geschichte.
Transmigranten: Gut ausgebildet in die Heimat HANNOVER. Die Akademikerquote der Migranten in der zweiten und dritten Generation ist hierzulande deutlich geringer als bei den Deutschen. Der Soziologe Hartmut Griese von der Leibniz-Universität in Hannover will nun im Rahmen eines Projekts, für das ein Antrag auf Förderung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft gestellt ist, in einer exemplarischen Biographie-Untersuchung erschließen, warum ausgerechnet der kleine Teil der mit deutschem Hochschulabschluß gut ausgebildeten Einwanderer Deutschland den Rücken kehrt und in den jeweiligen Heimatländern, besonders in der Türkei, aber auch in Polen und Rußland seine Zukunft sucht. Dabei sollen nicht nur die Beweggründe der bildungserfolgreichen Transmigranten untersucht werden, sondern auch ergründet werden, warum sie im Unterschied zu vielen gleichaltrigen Gastarbeiterkindern höhere Bildungsabschlüsse erzielen konnten. Das Projekt baut auf Erkenntnissen einer einjährigen Vorstudie auf, die in Ankara und Antalya bereits durchgeführt worden ist.
Erste Sätze Wenige Monate vor seiner Ermordung, gegen Ende des Jahres 44 vor Christus, schrieb Cicero in fieberhafter Eile für seinen Sohn eine Lehre vom rechten Verhalten des Menschen, De officiis. Arno Borst: Lebensformen im Mittelalter, Frankfurt/Berlin 1973 |