© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/10 08. Januar 2010

JF intern
Gewolltes Schweigen
Thorsten Thaler

Gespräche unter Mitarbeitern der JUNGEN FREIHEIT drehen sich in der ersten Woche eines neuen Jahres – wie sicher auch in anderen Büros – vor allem um Erzählungen, wie ein jeder die Weihnachts- und Neujahrszeit verlebt hat. Die wohl ungewöhnlichste Geschichte hatte diesmal ein Redakteur zu bieten, dessen Name hier auf eigenen Wunsch ungenannt bleiben soll. Er nahm – zusammen mit etwa vierzig Männern unterschiedlichen Alters aus ganz Deutschland – an fünftägigen Schweigeexerzitien in einem katholischen Priesterseminar teil.

Die Exerzitien – das sind im wesentlichen geistliche Übungen – nach dem hl. Ignatius von Loyola (1491–1556) dienen der kontemplativen Lebenshaltung. Der als junger Mann allen „Eitelkeiten der Welt“ zugetane baskische Ritter López de Loyola verbrachte nach einer schweren Verletzung mehrere Monate in einem Kloster, wo er in strenger Askese zur Seelenruhe und inneren Einkehr fand. Später wurde er Priester, Missionar und zu einem der wichtigsten Mitbegründer der Gesellschaft Jesu (Jesuitenorden). Die auf ihn zurückgehenden Exerzitien zur Vervollkommnung rühmte ein nachmaliger Papst als ein „wunderbares Werkzeug für das Heil der Seelen von unvergleichlicher Wirkkraft“.

Nach den fünf Tagen Schweigen im Priesterseminar kann der JF-Kollege das nun aus eigener Erfahrung vorbehaltlos bestätigen.

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