© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/10 15. Januar 2010

Meldungen

Justizministerin kritisiert  Googles „Gigantomanie“

HAMBURG. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat die Strategie des Internetkonzerns Google scharf kritisiert und mehr Transparenz eingefordert. Der Suchmaschinen-Konzern entwickle sich gerade weithin unbemerkt zu einem „Riesenmonopol, ähnlich wie Microsoft“, sagte die FDP-Ministerin dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Dienste wie Google Street View, für den komplette Straßenansichten abfotografiert werden, oder Google Earth, der Grundstücke in hoher Auflösung aus der Vogelperspektive zeigt, seien rechtlich unbedingt prüfenswert. „Mich stört dieses Vorpreschen, diese Gigantomanie, die auch bei der Google-Buchsuche durchscheint“, wird die Bundesjustizministerin zitiert. Für das Angebot scannt Google derzeit Millionen Bücher weltweit. Ihre erste Reaktion sei nicht, „etwas zu verbieten, zu verhindern“, sagte Leutheusser-Schnarrenberger. Es gehe ihr aber darum, mehr Transparenz herzustellen und dafür zu sorgen, daß die Nutzer darüber aufgeklärt würden, was mit ihren Daten geschieht: „Da sehe ich eine Bringschuld bei den Unternehmen, da ist vieles noch sehr verbesserungswürdig.“ Wenn das nicht bald geschehe, „sind wir womöglich als Gesetzgeber gefordert“.

 

Filmförderfonds geht in die Verlängerung

BERLIN. Der Deutsche Filmförderfonds (DFFF) hat in seinem dritten Jahr mehr Filme gefördert als in den beiden Jahren zuvor. Insgesamt bewilligte der Fonds zwischen Januar und Dezember 2009 rund 59,6 Millionen Euro für 104 Filmprojekte, darunter 38 internationale Koproduktionen, wie die Filmförderungsanstalt (FFA) am Montag in Berlin mitteilte. Über das Jahr gerechnet sorgen die geförderten Projekte, darunter 76 Spielfilme, 24 Dokumentationen und 4 Animationsfilme, für filmwirtschaftliche Effekte in einer Größenordnung von 344 Millionen Euro in der deutschen Filmproduktionsbranche. Gefördert werden den Angaben zufolge auch zwei große internationale Koproduktionen: der Thriller „Unknown White Male“ mit Liam Neeson und Diane Kruger sowie der neue Film von Roland Emmerich, „Anonymous“. Emmerich komme erstmals nach 20 Jahren wieder für ein eigenes Filmprojekt nach Deutschland. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hat den zunächst auf drei Jahre ausgelegten Fonds um weitere drei Jahre bis Ende 2012 verlängert.

 

David Lynch erhält Goslarer Kaiserring

GOSLAR. Der amerikanische Künstler und Filmemacher David Lynch erhält den Kaiserring 2010 der Stadt Goslar. Lynch bekomme die Auszeichnung für sein „faszinierendes, gewaltiges Werk“, das die Grenzen zwischen bildender Kunst und Film durchbreche, teilte die Stadt Goslar vergangenen Freitag mit. „Kein anderer Filmemacher bezieht sich in seinen Einstellungen so anhaltend auf die Erfahrungen des bildenden Künstlers“, urteilte die Jury. Lynch entwerfe in Bildern, Zeichnungen und Fotografien Stimmungen, die er in den Filmen nachklingen lasse. Der Goslarer Kaiserring ist einer der weltweit renommiertesten Preise für moderne Kunst und nicht dotiert. Lynch soll die Auszeichnung am 9. Oktober 2010 überreicht werden. Der 63jährige wurde durch Filme wie „The Elephant Man“, „Blue Velvet“, „Eraserhead“ oder „Lost Highway“ bekannt. Mehrfach wurde er für den Oscar nominiert und erhielt 2006 auf den Filmfestspielen von Venedig den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk. Mit dem Kaiserring wurden zuletzt Jörg Immendorff, Matthwe Barney, Andreas Gursky und Bridget Riley geehrt.

 

Sprach-Pranger

„We bake it your way“

Werbespruch der im niedersächsischen Schneverdingen ansässigen Süßgebäck-Firma Bisquiva GmbH & Co. KG

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