© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  06/10 05. Februar 2010

Leserbriefe

Zu: „Das Schwarze Loch“ von Michael Paulwitz, JF 5/10

Getragen von der Sorge um Deutschland

Es ist längst fünf Minuten vor zwölf und keine Zeit mehr zu verlieren. Die „Volksparteien“ vertreten doch schon längst nicht mehr den Souverän, das deutsche Volk. Es geht nur noch um Multikulti, Afghanistan, Klimahysterie und wie man dem Volk noch mehr Geld aus der Tasche holt. Die Kluft zwischen den Deutschen und ihrer politischen Klasse wird immer größer: immense Staatsverschuldung, Massenarbeitslosigkeit, Kriminalität und arrogante Entscheidungen gegen den Volkswillen.

Die Politiker schaffen es längst nicht mehr, gewachsene Werte, sittliche Maßstäbe sowie eine selbstbewußte Vaterlandsliebe zu verkörpern. Diese Maßstäbe vermißt man beispielsweise in der Familienförderung. Getragen von der Sorge um Deutschland ist es an der Zeit, eine Bewegung rechts der Unionsparteien zu schaffen. Sie muß sich von dem üblichen Parteienspektrum absetzen und wahrhaft für die Probleme der deutschen Menschen arbeiten.

Freiheit ist kein Traum. Es gibt sie wirklich, sie liegt jenseits der Mauern, die wir selbst errichten. Laßt uns daran mitarbeiten, damit Freiheit kein Traum bleibt!

Michael Schmidt, Groß-Zimmern

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Räderwerk der Macht“, JF 4/10

Räderwerk blockiert sich selbst

Man vermißt schon häufiger den „Anstand der Aufständigen“ und kann nur hoffen, daß sich das Räderwerk dieser politisch sehr einseitig angesiedelten „Gutmensch-Organisationen“ (wie gern würde man unsere evangelische Kirche entfernter von diesen sehen) von selbst blockiert – wie es die Titel-Zeichnung auch nicht anders zuläßt.

Joachim E. K. Schliemann, Aumühle

 

 

Zu: „Leere Erklärungen“ von Jürgen Liminski, JF 4/10

Erfolgversprechender Weg

Der nicht ganz neue Gedanke, CDU und CSU bundesweit antreten zu lassen, sollte unbedingt weiterverfolgt werden. Er wäre wohl der einzige erfolgversprechende Weg, um eine wählbare Partei rechts der CDU zu etablieren und damit die Konservativen aus der politischen Verweigerung zurückzuholen. Als in Hamburg geborener Student bin ich in den siebziger Jahren in gleicher Erwartung Gastmitglied der CSU geworden. Heute würde ich diesen Weg noch einmal gehen.

Die CSU müßte allerdings zu ihrem ehemaligen Profil zurückfinden, dabei im Parteiprogramm einige nicht verhandelbare Positionen festgeschrieben sein. Eine davon wäre die uneingeschränkte Ablehnung einer EU-Mitgliedschaft der Türkei.

Joachim Reuter, Mönkeberg

 

 

Zu: „Eldorado für Gauner aus dem Osten“ von Paul Leonhard, JF 4/10

Offenbar politisch gewollt

Daß Polen seit über tausend Jahren immer wieder bei ihren Nachbarn klauen gehen, beweist sich schon durch die Geschichtsbücher. So überfielen Polen zum Beispiel über die Jahrhunderte fortlaufend das baltische Volk der Pruzzen, um zu rauben, einfach weil die Pruzzen durch Leistung wohlhabender waren.

Nun ist es in der Gegenwart nicht etwa so, daß Diebes- und Raubzüge nur unmittelbar westlich von Oder und Neiße vorgenommen würden. Auch hier in Rheinland-Pfalz gibt es immer wieder Diebeszüge polnischer Banden. So wurden hier im Ort und im Umkreis von mehreren Kilometern immer wieder Autos aufgebrochen, die Radios oder Teile gestohlen. Die Polizei faßte eine sechsköpfige Bande – und ließ sie gegen Bußgeldzahlung frei. Das aufgefundene Diebesgut durften die Diebe behalten!

Durch die Bußgeldzahlung tauchten die vielen Diebstähle nicht einmal in einer Kriminalstatistik auf. Andere Banden stehlen sogar Altmetallteile, zum Beispiel von alten Traktoren. Offensichtlich ist das, was geschieht, politischer Wille.

Joachim Ruhnau, Döttesfeld

 

 

Zu: „Die zähe Guerilla in den Wäldern Litauens“ von Christian Nekvedavicius, JF 4/10

Wlassow-Widerstand noch 1946

Der Beitrag von Nekvedavicius über den Guerillakampf von Litauern nach Ende des Zweiten Weltkriegs, der bis in die Mitte der fünfziger Jahre dauerte, bedarf einer Ergänzung – gab es doch selbst in Mitteldeutschland bis 1946 örtlichen Widerstand gegen die Rote Armee.

In einem Beitrag des Autors Fuchs in der Broschüre „Der Landkreis zu Pirna im Spiegel des Neuaufbaues“, Blatt 38, ist zu lesen: „Das Banditenwesen (...) war gerade im Kreis Pirna am stärksten verbreitet. Das Elbsandsteingebirge bot den Banditen gute Flucht- und Unterkunftsmöglichkeiten. Bis Ende Februar 1946 dauerte der aufreibende Kampf mit den Banditen, die größtenteils aus ehemaligen Wlassow-Truppen bestanden (...) 22 Einsätze gegen sie wurden durchgeführt. Die Kreiskommandantur (der Roten Armee, P. B.) stellte den Hauptteil der Einsatzkräfte.“ Die Broschüre, herausgegeben 1948 vom Kreisrat Pirna, befindet sich im dortigen Stadtarchiv. Nach mündlicher Angabe von Zeitzeugen sollen Kämpfe besonders im Zschirnsteingebiet erfolgt sein. Waldbrände seien die Folge gewesen.

Pikanterweise benutzte also die Administration des Jahres 1948 gegenüber Wlassow-Partisanen die gleiche Terminologie, die die deutschen Einsatzgruppen gegenüber sowjetischen Partisanen während des Krieges verwendet hatten.

Prof. Dr. Dr. Peter Brunner, Aschaffenburg

 

 

Zu: „‘Das war ein Verbrechen’“ von Clemens Taeschner, JF 4/10

Und die SPD macht sich gemein

„Bombenstimmung – The show must go on“. Das sind doch kranke Hirne, das macht einen doch völlig sprach- und fassungslos, wenn man diese Transparente nur sieht. Und die Magdeburger SPD macht sich auf ihrer „Meile für Demokratie“ mit solchen Kreaturen gemein, nur weil sie auch „gegen Rechts“ sind? Sozialdemokratische Patrioten wie Ebert, Scheidemann, Wels, Schumacher und Brandt würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie wüßten, wie abgrundtief ihre Partei gesunken ist.

Dr. Michael Müller, Dortmund

 

 

Zu: „Moralisches Gewaber“ von Thorsten Hinz, JF 3/10

Nachbarn pflegen Lebenslügen

Die ständigen Angriffe der etablierten Parteien, der gleichgerichteten Medien und neuerdings auch des Zentralrats der Juden in Deutschland gegen die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach, zielen offensichtlich darauf ab, den Einfluß des BdV im Beirat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ zu minimieren. Will man dadurch die wahre Dimension des Vertreibungsverbrechens an den Deutschen verschleiern? Darauf deuten jedenfalls die Äußerungen des Zentralratsvize Salomon Korn, der die vom BdV genannte Zahl von 15 Millionen Vertriebenen für „völlig überzogen“ und nicht belegt hält.

Die Gleichförmigkeit und Hartnäckigkeit dieser Angriffe zeigt, daß hierzulande der Schuldkult Staatsräson geworden ist: Es zählt nur die deutsche Schuld; die an Deutschen begangenen Verbrechen werden verschwiegen, auf deutsches Handeln zurückgeführt oder einfach ignoriert. Den Polen und Tschechen wird es dadurch erleichtert, ihre Lebenslügen zu pflegen und auf eigene Vergangenheitsbewältigung zu verzichten. Eine echte Versöhnung kann aber nur erreicht werden, wenn die historische Wahrheit weder verdrängt noch verschwiegen, sondern schonungslos offengelegt und bekannt wird.

Günter Zemella, Schwäbisch Hall

 

Vertrauen in das Volk

So brillant Hinz die Dinge wieder einmal auf den Punkt bringt, es besteht auch Anlaß zur Gelassenheit. Im Prinzip handelt es sich bei diesem „Zeitgeist“ um nichts weiter als um Angstgeschrei der sattsam bekannten Meinungsmanipulateure, Geschichtsfriseure und karrierebewußten Auftragskünstler: einfach klassische Desinformation und Haßpropaganda, wenn sie auch kurioserweise gegen das Staatsvolk selbst gerichtet ist, das so zu seinem eigenen Feind indoktriniert werden soll, mit welcher Absicht auch immer.

Glücklicherweise ist aber das Volk meist gar nicht so dumm wie vorausgesetzt. Wer sich etwa im Netz nicht nur in den Foren der Zeit oder des Spiegel umsieht, sondern dort, wo er wirklich Volkes Stimme findet, unter anderem in den Leserforen mancher kleinerer Regionalzeitungen, der weiß alsbald auch, woher die Angst im Machtzentrum und dessen Saturnringen rührt. Und auch die kommende Generation sollte man nicht unterschätzen.

Harald Thielking, Tarmstedt

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Die Kirche sieht rot“, JF 3/10

Die Ortsgemeinde ist das Opfer

Im Spannungsfeld des Dreiecks Gemeinde–Theologie–Kirche sind die Grundlagen des Protestantismus ins Wanken geraten. Die Auswirkungen dieses Wandels sind verheerend. Mit der EKD steht uns nicht mehr die einst hehre Kirche der Reformation, die Bewahrerin der reinen Lehre, die Verkünderin des Evangeliums und die Verwalterin der Sakramente gegenüber. Wir begegnen einer „Kirche“, von der nichts übriggeblieben ist als eine Institution im Dienste einer widerchristlichen Diesseitstheologie. Sie ist nicht mehr identisch mit dem Volk Gottes im Sinne Luthers.

Opfer und Leidtragende dieser Entwicklung ist die Gemeinde. Von der verfaßten Kirche werden ihre originären Glaubensanliegen nicht mehr wahrgenommen. Die gläubigen evangelischen Christen sind heimatlos geworden, das Gewissen verbietet ihnen eine weitere Mitgliedschaft in dieser Kirche. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich neu zu orientieren, um zur Theologie der Väter zurückzufinden.

Arno P. Müller, Bad Rodach

 

Drei Wege der Erneuerung

Für gläubige evangelische Christen gibt es drei Möglichkeiten: 1. Widerstand gegen eine ideologisch rot verführte, abgefallene Kirche zu leisten wie die Bekennende Kirche gegen die ebenso instrumentalisierten Deutschen Christen. Sie werden wohl leider ein Schicksal wie die Gemeinde in Smyrna erleben (Offb. 2, 8-11).

2. Den Weg in die geistlich gesunden und viel lebendigeren Freikirchen und freien evangelischen Gemeinden zu suchen, die nicht gleich alle Sekten oder sektiererisch sind.

3. Sich dem Katholizismus zu nähern, der seine reformatorischen Hausaufgaben besser verstanden hat und praktiziert als heutzutage die evangelische Kirche. Die katholische Kirche ist wesentlich resistenter gegen den säkularen und politischen Zeitgeist.

Doreen Wupperfeld, Berlin

 

Christus gehört ins Zentrum

Die Krise der Evangelischen Kirche kommt daher, daß Jesus Christus nicht mehr ihr Zentrum ist. Der Apostel Paulus hat gesagt: „Wir predigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus als Herrn!“ (2. Kor. 4, 5). Christus wird vielerorts nicht mehr als Herr verkündigt. Sein stellvertretender Tod für die Sünden der Menschen wird oftmals verschwiegen, wenn nicht sogar geleugnet. Andere Themen werden zur Botschaft umfunktioniert. Dadurch wird diese Kirche anfällig für die Strömungen des Zeitgeistes. Das ist auch der Grund für den enormen Mitgliederschwund. Denn dort, wo Jesus Christus nicht mehr gepredigt wird, da gibt es auch keine „Worte des ewigen Lebens“ (Joh. 6, 68) mehr, die die Sehnsüchte der Menschen nach Sinn, Erfüllung, Vergebung und Erlösung stillen könnten.

Jan Weremchuk, Frankenthal

 

Kein falsch Zeugnis ablegen

Die Kampagne gegen idea-Chefredakteur Helmut Matthies diffamiert auf unerträgliche Weise einen bibeltreuen und grundsatzfesten Christen, den ich in Jahren guter ökumenischer Zusammenarbeit als Publizisten und Kollegen kennen- und schätzen gelernt habe. Ihm Sympathie oder Nähe zur rechtsradikalen Szene anhängen zu wollen, ist in meinen Augen eine ungeheuerliche Verleumdung. Dem Oberkirchenrat Wagner ist das Gebot in Erinnerung zu rufen: „Du sollst kein falsch Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten.“

Helmut S. Ruppert, Bergisch-Gladbach

 

 

Zur Meldung: „Staatsdienst: Böhmer für mehr Einwanderer“, JF 4/10

Eine Unverschämtheit

Das ist doch wohl nicht im Ernst gemeint! Meine Tochter hat im Gymnasium eine Lehrerin, die Türkin ist – ich finde das eine Unverschämtheit. Es ist unser Land. Mittlerweile gibt es fast keine Deutschen mehr – die einen sind Russen, die nur deutsch sind, wenn es ums Geld geht, die anderen Türken und sonstiges. Ich finde, die Deutschen sollten bevorzugt werden bei Arbeitsstellen; nur wenn sich kein Deutscher findet, sollte die Arbeitsstelle an einen anderen vergeben werden.

Helga Lücke, Ludwigsburg

 

 

Zu: „Nagelprobe“ von Rudi Pawelka, JF 2/10

Das läßt Polen unerwähnt

Es ist bei der Vertreibung von 15 Millionen Deutschen immer wieder die Rede davon, daß auch die Polen aus ihren Ostgebieten vertrieben worden seien, um dann in den deutschen Vertreibungsgebieten angesiedelt zu werden. Unerwähnt bleibt, daß 1919 die Regierung von Marschall Piłsudski in die revolutionsgeschwächte Sowjetunion einfiel, um sich das wiederzuholen, was mit der Polnisch-Litauischen Union von 1386 gewonnen, aber mit den polnischen Teilungen wieder verloren war: Weißrußland, die Ukraine, Wolhynien und Podolien.

Allein in Weißrußland wurden in den Jahren 1929 bis 1939 etwa 300.000 Polen angesiedelt. Die frühe Polonisierungspolitik von Roman Dmowski, der auch mitverantwortlich war für das Versailler Diktat und die drei Polnischen Aufstände in Schlesien, hatte sich letztlich gegen Piłsudskis Autonomiekurs durchgesetzt. Die ethnischen Polen, in der Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik zirka 300.000, wurden nach 1945 in den deutschen Ostgebieten angesiedelt. Ist das nun vor dem Hintergrund einer 800jährigen Siedlungsgeschichte der Deutschen eine Aufrechnung des ertragenen Leids gleicher Opfergruppen?

Kurt E. Goldmann, Altenglan

 

 

Zu: „Mut zur Differenz“ von Karlheinz Weißmann, JF 2/10

Frustrationskriminalität

Der Autor hat ja in vielem recht. Ich vermisse jedoch die Andeutung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Konsequenzen, die zwangsläufig aus der Tatsache entstehen, daß Standards nach unten orientiert werden.

Wir werden eine Unmenge an Geringverdienern haben, die aufgrund des täglichen Vergleichs der Lebenswege unzufrieden sein werden und die dann zum eigentlich künftigen Konfliktpotential werden. Die Geringverdiener werden dann die Straßen und U-Bahnen verstärkt unsicher machen. Die Kriminalität, vor allem die Frustrationskriminalität, wird weiter steigen. Die Großstädte werden noch unsicherer werden. In wenigen Jahren werden wir niemandem mehr raten können, nach Einbruch der Dunkelheit durch Fußgängerzonen zu gehen oder in einen Linienbus einzusteigen.

Felix Wehner, Titting

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