© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/10 05. März 2010

Meldungen

Hessen: Krankenhaus hängt Kreuze ab

BAD SODEN. Die Leitung des Kreiskrankenhauses in Bad Soden hat zwölf Kreuze aus Krankenzimmern entfernen und in einem Müllsack abtransportieren lassen. Wie die evangelische Nachrichtenagentur idea berichtet, ging die Aktion auf die Beschwerde eines Muslims zurück. Klinik-Geschäftsführer Helmuth Hahn-Klimroth bedauerte, daß man nicht mit der nötigen Sensibilität vorgegangen sei. Doch gehörten Kreuze nicht zur üblichen Einrichtung von öffentlich-rechtlichen Krankenhäusern. Auf Wunsch der Mitarbeiter seien die Kreuze zunächst geblieben, nachdem der Kreis die Trägerschaft des ehemals katholischen Krankenhauses übernommen habe. Nach Beschwerden habe man sie nun jedoch abgehängt. Der evangelische Dekan Eberhard Kühn kritisierte die Entscheidung: „Ein Kruzifix im Krankenhauszimmer bedeutet für einen Moslem nicht, daß seine Genesung gefährdet ist.“ Der Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU in Hessen, Axel Wintermeyer, äußerte sein Unverständnis. Toleranz und Pluralismus dürften nicht dazu führen, sich von der eigenen kulturellen Identität abzuwenden. Ende Februar hatte in einem ähnlichen Fall die Präsidentin des Oberlandesgerichts Düsseldorf entschieden, im Neubau des Gerichts keine Kruzifixe aufzuhängen (JF 9/19).

 

Blick voraus

5. März: Militär- und Friedenspolitisches Symposium der Linkspartei-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg in Potsdam

6. März: Landesparteitag der SPD Thüringen in Illmenau

8. März: Diskussionsveranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion zur Zukunft des Zivildienstes

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