© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/10 05. März 2010

Meldungen

Entschuldigung für Mohammed-Karikatur

KOPENHAGEN. Die dänische Tageszeitung Politiken hat sich bei acht islamischen Organisationen für die Veröffentlichung einer satirischen Zeichnung des Propheten Mohammed als Terrorist entschuldigt. Das linksliberale Blatt teilte vorigen Freitag mit, die Vereinbarung enthalte ein Bedauern darüber, daß „die Karikatur Muslime in Dänemark und anderen Ländern überall auf der Welt gekränkt“ habe. Man entschuldige sich „bei allen, die sich durch die Wiederveröffentlichung verletzt gefühlt haben“. Politiken schloß den Vergleich mit dem saudischen Anwalt Faisal Yamani, der die Interessen von Klienten aus Ägypten, Australien, Jordanien, Katar, dem Libanon, Libyen und Saudi-Arabien sowie Palästina vertrat, die sich als lebende Nachfahren Mohammeds betrachten. Politiken hatte – wie andere Zeitungen auch – 2008 demonstrativ erneut eine Mohammed-Karikatur von Kurt Westergaard abgedruckt, als der Jyllands-Posten-Zeichner mit dem Tode bedroht wurde. Politiker und Zeitungsherausgeber kritisierten die Entschuldigung. Die Chefin der rechten Dänischen Volkspartei (DF), Pia Kjærsgaard, hat dänische Zeitungen sogar zum Neuabdruck der Karikaturen aufgerufen.

 

Labour könnte Wahlen doch knapp gewinnen

LONDON. Laut einer Umfrage der Londoner Sunday Times ist der bislang erwartete Wahlsieg der oppositionellen Tories unter David Cameron keineswegs sicher. Die Labour-Partei von Premierminister Gordon Brown könnte wegen des einfachen Mehrheitswahlrechts mit 35 Prozent der Stimmen auf 317 Mandate im 650sitzigen Unterhaus kommen und damit stärkste Kraft bleiben. Die Konservativen kämen mit 37 Prozent (wegen besonderer Effekte des britischen Wahlrechts) lediglich auf 263 Abgeordnete. Die Liberaldemokraten würden mit 17 Prozent nur 41 Sitze bekommen. Damit könnte Labour ein Minderheitskabinett bilden und sich beim Regieren auf kleinere Parteien wie die linksnationale schottische SNP stützten. Die Unterhauswahl findet voraussichtlich im Mai statt.

 

Konkrete Abzugspläne für US-Atomwaffen?

WASHINGTON. Die US-Regierung hat sich laut einem Bericht der New York Times auf eine neue Verteidigungsstrategie mit einem drastischen Abbau von Atomwaffen verständigt. Ein atomarer Erstschlag soll aber dennoch weiter möglich sein. „In dem Dokument wird sichergestellt, daß es eine drastische Reduktion des Bestands gibt, die in die Tausende geht“, wurde ein Regierungsmitarbeiter von der NYT zitiert. Zudem gebe es derzeit Debatten mit den Nato-Verbündeten, taktische US-Atomwaffen aus Deutschland, Italien, Belgien, den Niederlanden und der Türkei abzuziehen.

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