© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/10 26. März 2010

Ernst Moritz Arndt bleibt Namenspatron
Mal etwas Erfreuliches
von Rolf Dressler

So ist es nun einmal: Schlagzeilen über schlechten Nachrichten verkaufen sich besser als erfreuliche Begebenheiten. Um so schöner, daß Greifswalds altehrwürdige, aber gleichwohl junggebliebene Alma mater auch fortan den Namen ihres Patrons Ernst Moritz Arndt tragen wird. Für dessen Beibehaltung sprachen sich 22 Senatoren aus, dagegen stimmten nur 14. Um jeden Preis wollten die linken Zeitgeistaktivisten eine „Uni ohne Arndt“. Nun sind sie ob der Pro-Arndt-Entscheidung des Uni-Senats voll „Bedauern und Sprachlosigkeit“. „Wir hätten uns ein klares Signal gegen das fremdenfeindliche Gedankengut Arndts gewünscht“, verlautet man politisch korrekt.

Die linkspolitisch korrekt verquasten Wortführer anno 2010 verbiegen sich beim krampfhaften Nichtgebrauch der Begriffe „Volk“ und „Vaterland“. Selbst führende Christdemokraten reden zeitgeistbeflissen längst lieber von der „Zivilgesellschaft“. Ein zweifelhafter Erfolg unserer deutsch-typischen „Niedermachungsindustrie“ (Martin Walser).

Das Abendland gehe am Ende nicht zugrunde an totalitären Systemen und nicht einmal an geistiger Armut, sondern „an dem hündischen Kriechen seiner Intelligenz vor den vermeintlichen politischen Zweckmäßigkeiten“, schrieb einst der deutsche Dichter Gottfried Benn – fast ein Jahrhundert nach Ernst Moritz Arndt.

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