© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/10 26. März 2010

Zitate

„Der Euro wurde den Bürgern ja auch als Instrument der Friedenssicherung verkauft. Ich habe das nie verstanden – dann hätte man ja die Währungsunion für alle öffnen müssen. Statt dessen sehen wir jetzt angesichts ihres Scheiterns, wie Nationalismus überhaupt erst entsteht.“

Joachim Starbatty, Ökonom, im  „Spiegel“ vom 22. März

 

 

„Nicht der Zölibat oder eine grenzüberschreitende pädagogische Theorie sind schuldig, sondern einzelne schwache und unvollkommene Menschen. Ideologischer Honig läßt sich daraus nicht saugen, individuelle Maßregelung und Bestrafung allemal. Schon deshalb sollte man die Aufarbeitung auch besser der Justiz als palavernden runden Tischen überlassen.“

Alexander Gauland, Publizist, über die aktuelle Mißbrauchsdebatte im „Tagesspiegel“ vom 23. März

 

 

„Im Hinblick auf Palästina und die Palästinenser hat die deutsche Schuld eine der vornehmsten Errungenschaften der Neuzeit ruiniert, nämlich die Bereitschaft und Fähigkeit, ergebnisoffen hinzuschauen.“

Kersten Knipp, Philologe, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 18. März

 

 

„Ökonomisch gilt: ein Staat, eine Währung, und daß diese Gleichung wohl unumstößlich ist, beweist nicht zuletzt der Euro. Jedes EU-Land setzte ungeachtet der Einheitswährung seine eigenen finanz- und wirtschaftspolitischen Beschlüsse um, und das hieß in den meisten Fällen fröhliches Schuldenmachen. Der sogenannte Euro-Stabilitätspakt, der für einen stabilen Euro sorgen und die Neuverschuldung der Mitgliedstaaten begrenzen sollte, war das Papier nicht wert, auf dem er geschrieben stand.“

René Lüchinger, Wirtschaftspublizist, in der Zürcher „Weltwoche“ 11/10 vom 18. März

 

 

„Armut ist nicht immer nur etwas, das über die Menschen als unausweichliches Schicksal herniederkommt. Es gibt auch die mehr oder weniger bewußte Entscheidung für Lebenswege, die in Armut führen können. Und die Diskussion ist überfällig, inwieweit es die Pflicht und Schuldigkeit der Gesellschaft ist, hier für Ausgleich zu sorgen.“

Ulrich Clauß, Redakteur, in der  „Welt“ vom 18. März

 

 

„Wenn man die Zeitungen liest, gewinnt man den Eindruck, sexueller Kindesmißbrauch, Kirche und Internate seien quasi Synonyme. Das ist eine verzerrte Darstellung. Wenn man das Gesamtphänomen betrachtet, ist der Anteil der Kirche an den gesamten Fällen von sexuellem Kindesmißbrauch gering. In Deutschland werden jährlich viele tausend Taten begangen. Mit der Fokussierung auf die katholische Kirche entlastet sich die Gesellschaft von dem Blick auf sich selbst.“

Christoph Joseph Ahlers, Sexualtherapeut, in der „taz“ vom 18. März

 

 

„Solange wir Erntehelfer ‘importieren’ müssen, weil Arbeitslose sich nicht bücken wollen, so lange ist etwas faul im Sozialstaat Deutschland.“

Hugo Müller-Vogg, Kolumnist, in der „SuperIllu“ vom 18. März

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