© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/10 26. März 2010

Meldungen

Datenbank für Dresdner Bombenkriegsopfer

DRESDEN. Die Datenbank für die Bombenkriegsopfer von Dresden soll noch 2010 von der Stadt Dresden ins Internet gestellt werden. Der Militärhistoriker und Leiter der Historikerkommission, Rolf-Dieter Müller, plädierte im Focus (12/10) dafür, die Datenbank auch an Schulen und in der politischen Bildung einzusetzen, „um dem ‘Mythos Dresden’ genaue Daten entgegenzustellen“. Die Namen von etwa 20.000 Opfern der Bombardements vom 13. bis 15. Februar 1945 können künftig eingesehen werden. „Das wird mehr sein als ein Totenbuch“, so Müller. In vielen Fällen sollen auch der genaue Fundort und die Todesursache verzeichnet werden. Hinterbliebene sollen die Datenbank mit persönlichen Unterlagen wie Fotografien anreichern können. Mit der Übergabe des Abschlußberichts an Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) beendete die Kommission am 17. März 2010 ihre über fünfjährigen Untersuchungen. Statt der bisher genannten mindestens 35.000 Opfer wurde jetzt die Zahl von 25.000 Bombenkriegstoten ermittelt.

 

Antiquariatsfirmen ab 1933 und das Judentum

FRANKFURT/M. Mit dem Klischee vom armen „Buchmendel“ (Stefan Zweig) hatte der jüdische Antiquariatshandel in Deutschland bis 1933 kaum noch etwas tun. Unter den in Berlin, Frankfurt und Leipzig konzentrierten Firmen gab es Unternehmen nicht nur von Weltruf, sondern auch mit weltumspannenden Geschäftsaktivitäten. Zu diesen Marktführern zählte etwa Baer, Joseph & Co., 1785 in Frankfurt gegründet und ununterbrochen in Familienbesitz. Baers die Millionengrenze streifendes Bücherlager konnte es mit jeder mittleren Universitätsbibliothek aufnehmen. Gerade wegen dieser ökonomischen Potenz erweckten solche Zulieferer für Wissenschaft und Bildung 1933 die Begehrlichkeiten der NS-Regierung wie der „arischen“ Konkurrenz. Die Zerschlagung und „Abwicklung“ jüdischer Antiquariatsfirmen, die seit 1940 auch die nach Westeuropa ausgewichenen Antiquare traf, schildert Werner Schroe­der in seiner trotz der schwierigen Quellenlage akribisch-präzisen Untersuchung dieses Segments deutscher Bildungs- und Sozialgeschichte (Aus dem Antiquariatshandel, Heft 5 und 6/2009).

 

Erste Sätze

Über Homer und seiner Sprache liegt für mich der Sonnenglanz der ersten wissenschaftlichen Liebe, deren Erinnerung mir dadurch nicht getrübt wird, daß das Werben des Studenten zu keinem Erfolge führte.

Karl Meister: Die homerische Kunstsprache, Leipzig 1921

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