© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/10 09. April 2010

Meldungen

Milliardenkosten bei Solarstromanlagen

ESSEN. Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hat die Subventionierung von Solarstromanlagen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) (JF 12/10) scharf kritisiert. Bei einer Untersuchung der Beschäftigungs- und Klimaschutzwirkungen des EEG bleibe „leider kaum etwas übrig vom Segen des viel beschworenen ‘New Green Deal‘, der Schaffung neuer Arbeitsplätze im Bereich regenerativer Energien“, schrieb RWI-Präsident Christoph Schmidt im Wirtschaftsmagazin BDVB aktuell. Allein die Nettokosten für die zwischen 2000 und 2008 installierten Photovoltaikmodule beliefen sich auf über 35 Milliarden Euro. Doch zunehmend profitierten Modulexportländer wie China vom EEG. Bei Windkraftanlagen gebe es einen positiven Effekt: „Mittlerweile liegt dort der Exportanteil nach Branchenangaben bei 80 Prozent und der Weltmarktanteil deutscher Windkraftanlagen bei einem Viertel“, erläuterte Schmidt.

 

Bewegung will weg von den Wall-Street-Banken

NEW YORK. Aus Protest gegen die riskante Geschäftspolitik und den politischen Einfluß der großen Wall-Street-Banken hat sich in den USA die Move Your Money-Bewegung (www.moveyourmoney.info) im Internet formiert. Sie fordert die US-Bürger auf, ihre Konten und Geldanlagen bei den Großbanken zu kündigen und zu kleineren Lokalbanken oder Kreditgenossenschaften zu wechseln. Auf dem Portal der Bankanalysten von Institutional Risk Analytics (www.IRABankRatings.com) lassen sich über die Eingabe der US-Postleitzahl solide und seriös wirtschaftende Alternativbanken finden. Prominente Unterstützung erhält Move Your Money durch Arianna Huffington, Chefredakteurin der erfolgreichen Online-Zeitung Huffington Post (www.huffingtonpost.com). In Deutschland liegen 44 Prozent der Girokonten bei den Sparkassen und Landesbanken und 27 Prozent bei den Volks- und Raiffeisenbanken.

 

Ökosteuer erzielt nur wenig Lenkungswirkung

BERLIN. Die Ökosteuer hat den Anstieg des Verkehrsaufkommens zwar etwas gedämpft, sie konnte den langfristigen Trend zur steigenden Nutzung von Kraftfahrzeugen aber nicht umkehren. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW-Wochenbericht 13-14/10). „Unsere Untersuchung hat gezeigt, daß eine Erhöhung des Benzinpreises um zehn Prozent die Anzahl der gefahrenen Kilometer um etwa zwei Prozent reduziert“, erklärte DIW-Experte Viktor Steiner. Doch „wenn die Einkommen um zehn Prozent steigen, erhöhen die privaten Haushalte ihre durchschnittliche Fahrleistung gleich um vier Prozent“. Hinzu komme wachsender Tanktourismus.

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