© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/10 23. April 2010

Kritik an Bischof Walter Mixa
Nicht unschuldig
von Werner Olles

Die medial inszenierte und gesteuerte Kampagne gegen den Augsburger Bischof Walter Mixa läuft inzwischen auf Hochtouren. Leider ist er selbst daran nicht unschuldig. Anstatt ein Beispiel an Aufrichtigkeit zu geben und sich von Anfang an klar zu den „Watschn“ zu bekennen, die zur fraglichen Zeit nicht nur in katholischen Bildungseinrichtungen üblich waren, hat er viel zu lange damit gezögert und dadurch zur eigenen Unglaubwürdigkeit mit beigetragen.

Auf einem ganz anderen Blatt stehen die Vorwürfe wegen angeblicher „finanzieller Unregelmäßigkeiten“, die jetzt ein Sonderermittler zu klären hat. In diesem Fall besteht in der Tat Aufklärungsbedarf, auch wenn strafrechtliche Schritte wegen der Verjährungsfrist von fünf, in schweren Fällen von zehn Jahren hier wohl nicht mehr in Betracht kommen dürften.

Für die veröffentlichte Meinung sind diese beiden eindeutig voneinander zu unterscheidenden Handlungsstränge ohnehin nur Mittel zum Zweck. Dieser besteht darin, die römisch-katholische Kirche zu diskreditieren und an den Pranger zu stellen. Gelingt dies, und danach sieht es im Moment fast aus, bedeutet das einen weiteren großen Schritt zur Schleifung der letzten Bastion gegen die allgemeine Wertezerstörung und den Relativismus.

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