© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  17/10 23. April 2010

Im Namen des Vaters
CDU-Papier: Autor Dregger gibt sich „wertkonservativ“
Christian Vollradt

Es hat eine Weile gedauert, bis sich Burkard Dregger entschloß, seinem berühmten Vater in die Politik zu folgen. Alfred Dregger (1920–2002) gilt als letztes konservatives Urgestein, das es in der CDU zu Amt und Würden gebracht hat. Fast zehn Jahre, von 1982 bis 1991, stand er der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag vor.

Es war wohl diese Prominenz des katholischen Christdemokraten aus Hessen, die seinen Sohn Burkard längere Zeit auf Distanz zu einer herausgehobenen Stellung in der Partei hielt.  „Es hätte doch immer nur geheißen, der ist ein Grünschnabel, der nachredet, was der Vater gesagt hat“, erläuterte der 1964 geborene Dregger junior diese Zurückhaltung einst gegenüber der Berliner Morgenpost. Ansonsten gleicht sein beruflicher Werdegang durchaus dem des Vaters, zu dem er nach eigener Aussage ein „super“ Verhältnis hatte: nach dem Abitur zunächst Wehrdienst samt Offiziersausbildung, im Anschluß das Jurastudium. Seit 1995 lebt und arbeitet Dregger als Rechtsanwalt in Berlin, ist verheiratet und hat drei Kinder: Er wollte „in diese geschichtliche Stadt, die Einheit selbst erleben“, begründet er diese Entscheidung für den Lebensmittelpunkt.

Vor gut einem Jahr wurde Dregger in den Landesvorstand der zu diesem Zeitpunkt in der Führungskrise steckenden Berliner CDU gewählt; als „Wertkonservativer, der sein Land liebt“, hatte er sich beworben. Gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Monika Grütters verfaßte er das nun beschlossene Integrationspapier. Ob das ausreicht, um „bei den Stammwählern zu punkten“, zeigt sich im nächsten Jahr.

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