© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/10 30. April 2010

Feindbild ist die Demokratie
Strategien der Antifa
Felix Krautkrämer

Wer sich mit der linksextremen Szene beschäftigt, weiß, daß eines ihrer zentralen Aktionsfelder der Antifaschismus ist. Unter dem Vorwand, den Rechtsextremismus bekämpfen zu wollen, zielt die Antifa in Wahrheit darauf ab, den bestehenden Staat und seine pluralistischen Strukturen zu zerstören. Denn nach dem Verständnis der Linksextremisten reicht der Rechtsextremismus bis in die „Mitte der Gesellschaft“ und wird auch aus dieser gespeist. Dieser Logik zufolge muß also auch die Mitte der Gesellschaft bekämpft werden.

Dabei nutzen Linksextremisten das Thema Antifaschismus, um über Bündnisse mit gutgläubigen Politikern und Parteien aus dem bürgerlichen Lager selbst gesellschaftsfähig zu werden. Schließlich ist die Ansicht hierzulande weit verbreitet, wer sich gegen „Rechts“ engagiert, könne ja nur Gutes im Sinn haben.

Mit der Gefahr, welche die antifaschistische Bündnisstrategie der Linksextremisten in sich birgt, beschäftigt sich die von Hans-Helmut Knütter verfaßte aktuelle Broschüre der Vereinigung der Deutschen Konservativen. Der emeritierte Bonner Politikwissenschaftler beschreibt die Geschichte des Antifaschismus über dessen Ursprünge bis hin zum im Oktober 2000 ausgerufenen „Kampf gegen Rechts“. Dabei beleuchtet er auch die außen- und innenpolitische Funktion des Antifaschismus. Außenpolitisch, so Knütter, diene der Antifaschismus der Disziplinierung des wiedervereinigten Deutschland, innenpolitisch sei er ein „Kampfmittel“ zur „Abwehr der sogenannten ‘Ausländerfeindlichkeit’“. Auch dem Geschäft mit dem Antifaschismus ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Immerhin stehen jährlich über 24 Millionen Euro an staatlichen Geldern im „Kampf gegen Rechts“ zur Verfügung.

Auch wenn die Broschüre jüngere Entwicklungen wie die zaghafte Auseinandersetzung mit dem Linksextremismus durch die schwarz-gelbe Koalition nicht berücksichtigt, die sich bisher faktisch jedoch nur auf Absichtsbekundungen von Ministerin Kristina Schröder stützen können, bietet sie doch einen Überblick über die Entwicklung des Antifaschismus als politisches Instrument und ist vor allem zum Einstieg in die Thematik geeignet.

Hans-Helmut Knütter: Antifaschismus. Der geistige Bürgerkrieg. Mit einem Vorwort von Heinrich Lummer. Geheftet, 63 Seiten, Hamburg 2010. Zu beziehen kostenlos unter info@konservative.de  oder telefonisch 040/2 99 44 01.

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