© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/10 30. April 2010

Blick in die Medien
Schade ums Geld
Ronald Gläser

Seiner Mutter erklärt Forrest Gump seinen ersten Werbevertrag so: Du mußt nur in die Kamera sagen, daß du mit dieser Tischtenniskelle spielst, damit wir den Scheck kriegen. Jeder weiß, daß das nicht stimmt. – So ist das mit bekanten Gesichtern. Sie präsentieren uns Produkte, bei denen jeder ahnt, daß sie sie selbst niemals konsumieren würden. Oder glaubt wirklich irgend jemand, daß Heidi Klum Stammkundin bei McDonald’s ist? Jetzt ist es sogar amtlich: Eine Umfrage hat ergeben, daß 80 Prozent der Deutschen keine „Testimonials“ mehr sehen wollen und die Stars den Produkten, für die sie werben, nicht zuordnen können. Thomas Gottschalk läßt auch mich nicht mehr Gummibärchen kaufen. Bei einigen „Testimonials“ würde sich mein Kaufverhalten sogar ins Gegenteil verkehren: Wenn Iris Berben, Hella von Sinnen oder Lea Rosh für irgendwas werben würden – ich würde schon wegen dieser Damen nichts von den entsprechenden Anbietern kaufen. Oder denken wir an Johannes B. Kerner – Produkte, für die er wirbt, sollte man vielleicht mit Vorsicht genießen, oder? Also lieber Finger weg.

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