© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/10 07. Mai 2010

Meldungen

Studie: Immer weniger deutsche Ingenieure

KÖLN. Das mangelnde Interesse junger Deutscher an ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen wird zu einem Problem für die Wirtschaft. Die Zahl der Studenten, die ihr Erststudium in Ingenieurwissenschaften abgeschlossen haben, sei von 1995 bis 2001 stark gesunken, heißt es in der Studie „Ingenieurarbeitsmarkt 2009/10“, die vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln und dem Verein Deutscher Ingenieure erstellt wurde. Seit 2002 gehe es zwar wieder aufwärts, aber mit knapp 42.600 im Jahr 2008 liege die Absolventenzahl bei den Ingenieuren noch weit unter der von 1995 (47.300). Zudem waren 2008 von den Ingenieurstudenten in Deutschland 15 Prozent Ausländer, im Fach Elektrotechnik sogar 22 Prozent. In anderen Studiengängen liege der Ausländeranteil lediglich bei knapp elf Prozent. Naturwissenschaftliche Fächer sollten daher in den deutschen Schulen einen höheren Stellenwert bekommen.

 

„Hohe Lebensqualität, gutes Innovationsklima“

FRANKFURT. Der Frankfurter Architekt Albert Speer hält im Westen das wegen seiner strengen Gesetze kritisierte Singapur für die überschaubarste und am besten organisierte Stadt der Welt. „Trotz der engen Bebauung wirkt sie sehr grün, und trotz des enormen Bevölkerungszuwachses gibt es nicht ein Elendsviertel“, erklärte der international renommierte Stadtplaner in der Wirtschaftswoche. Unter dem von 1959 bis 1990 regierenden Premier Lee Kuan Yew und seinen Nachfolgern habe es eine intelligente Planung gegeben: „Sie haben schon vor 40 Jahren im großen Stil mit dem Bau von Sozialwohnungen begonnen und diese gut in die Stadt integriert.“ Es gebe eine Innenstadt-Maut, das Nahverkehrssystem sei zu einem der sichersten weltweit ausgebaut worden. „Singapur weiß, daß die Wissensgesellschaft der Zukunft Standorte braucht, die zweierlei bieten: eine hohe Lebensqualität und ein erstklassiges Innovationsklima“, erläuterte Speer.

 

Greenpeace-Experte kritisiert Elektroautos

HAMBURG. Der Greenpeace-Experte Wolfgang Lohbeck hält die von der Bundesregierung für 2020 anvisierten eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen für keine wirksame Umweltentlastung. Derzeit belaste jedes E-Mobil das Klima mit anderthalb bis doppelt soviel Kohlendioxid (CO2) wie ein herkömmliches Fahrzeug, erklärte Lohbeck in dem Automobilwoche-Sonderheft Das neue Automobil. Weit mehr Entwicklungspotential zur Verbesserung der Energieeffizienz biete weiterhin der Verbrennungsmotor. Der Durchschnittsverbrauch von heutigen Pkw könne durch technische Weiterentwicklung von etwa 7,5 Liter je nach Modell auf bis zu 2,5 Liter gedrückt werden, so Lohbeck. Das Umweltbundesamt (UBA) hatte voriges Jahr bereits auf ein weiteres Problem des Masseneinsatzes von E-Autos hingewiesen: Bereits heute zeichneten sich bei der Versorgung mit strategisch wichtigen Rohstoffen Knappheiten ab, warnte UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Eine Reihe von Zukunftstechniken – wie etwa die Elektromobilität – sei auf bestimmte seltene Metalle angewiesen. „Platin ist beispielsweise Bestandteil der Brennstoffzelle, Neodym kommt neben Kupfer bei der Herstellung von Hybridfahrzeugelektromotoren zum Einsatz“, so Flasbarth anläßlich des „Tages der natürlichen Ressourcen“.

 

Zahl der Woche

Mit 533 Milliarden Dollar waren die USA 2009 der größte Schuldner deutscher Banken. Die Auslandsforderungen in Großbritannien beliefen sich auf 501 Milliarden Dollar, Spanien belegte mit 238 Milliarden Rang 3. Es folgten Frankreich (196), Italien (190), Irland (184) und die Niederlande (156). (Quelle: www.bis.org)

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