© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/10 14. Mai 2010

Meldungen

Hape Kerkeling mit Preis für Sprachkultur geehrt

WIESBADEN. Der Fernsehunterhalter Hape Kerkeling ist mit dem Medienpreis für Sprachkultur 2010 ausgezeichnet worden. Überreicht wurde er ihm vergangenen Samstag im Wiesbadener Kurhaus von dem Sprachwissenschaftler Rudolf Hoberg, die Laudatio hielt der SPD-Fraktionsvorsitzende, Ex-Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Hoberg ist Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), die seit 1987 den Preis für „hervorragende Verdienste um die Sprach- und Sprechkultur in den Medien“ verleiht. Zu den Sprachprägungen Kerkelings („Isch habe Rücken“) sagte Hoberg, gekonnte Fehler entwickelten eine Sprache weiter. Er erinnerte an Kerkelings Erfolgsbuch „Ich bin dann mal weg“. Der Satz werde ein fester Bestandteil unserer Sprache werden, meinte der GfdS-Chef. Kerkeling selbst erklärte sich die Ehrung für seine Sprachkünste so: „Mein falsches Deutsch hat etwas Überzeugendes.“ In seiner Dankrede ärgerte er sich auch über mißlungene Sprachschöpfungen im deutschen Alltag. Was denn ein „Backshop“ sein solle, fragte Kerkeling. „Mit Bäckerei ist sowohl dem amerikanischen Touristen wie Oma Paslewski in Wanne-Eickel mehr gedient.“ Zuletzt erhielten das Duo Gerhard Delling und Günter Netzer, Günter Jauch sowie Sandra Maischberger den Preis. Den Geehrten schenkt die Gesellschaft stets das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm.

 

Aust sucht Investoren für ein neues Magazin

MÜNCHEN. Nach den Absagen des Essener WAZ-Konzerns und des Axel-Springer-Verlags, sich an einem von Stefan Aust geplanten Nachrichtenmagazin zu beteiligen, will der frühere Spiegel-Chefredakteur jetzt auch außerhalb der Verlagsbranche nach Investoren suchen. „Ich habe jetzt freie Hand und kann anfangen, selbst mit Interessenten, die als Partner in Frage kommen, Gespräche zu führen“, sagte Aust dem Branchenmagazin Kontakter. Er sei sich „gar nicht so sicher, ob es sinnvoll ist, nur mit Verlagen zu sprechen, die ja vielfach damit beschäftigt sind, ihre eigenen Probleme in den Griff zu bekommen“. Aust hatte das Heft mit dem Arbeitstitel Woche seit vergangenem Sommer im Auftrag der WAZ-Gruppe konzipiert. In der vergangenen Woche waren WAZ und Springer als mögliche Investoren abgesprungen und begründeten die Entscheidung mit dem „gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld“.

 

Historikerzunft trauert um Michael Salewski  

ECKERNFÖRDE. Der Kieler Zeithistoriker Michael Salewski ist im Alter von 72 Jahren in Eckernförde gestorben. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehörten Studien zur deutschen Militär- und Marinegeschichte, zur Geschichte und Konstruktion Europas sowie zur Geschlechtergeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. In den 1990er Jahre hatte Salewski zu jenen Historikern gehört, die frühzeitig auf „pompöse Fehler“ (Jörg Friedrich) in der höchstumstrittenen Wehrmachtsausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung hingewiesen hatten. In einer ihm zum 65. Geburtstag gewidmeten Festschrift attestierten die Herausgeber Salewski ein „seltenes Verständnis für das Exzentrische und die Bereitschaft, in der Universität den Freiraum zu verteidigen, der nötig ist, damit das Unkonventionelle und nicht Stromlinienförmige wachsen kann“. Geboren in Königsberg, lehrte Salewski von 1971 bis 1980 als Professor für Geschichte an der Universität Bonn, danach bis zu seiner Emeritierung 2003 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

 

Sprach-Pranger

„United Kids Foundation“

Name eines Netzwerkes verschiedener Stiftungen für Kinder- und Jugendprojekte, initiiert von der Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg

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