© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/10 04. Juni 2010

Leserbriefe

Zu: Das ist Krieg, Interview mit einem Berliner Ex-Polizisten, JF 18/10

Keine Hoffnung, daß sich in Berlin viel ändert

Für diesen Beitrag möchte ich Ihnen ausdrücklich danken! Ich kenne diese Situationen, denn ich bin ebenfalls Polizeibeamter in Berlin. Seit 1990 habe ich etliche extrem gewalttätige Krawalle mitgemacht, angefangen bei der Räumung der Mainzer Straße bis hin zu mehreren 1.-Mai-Krawallen. Ich habe Kleinpflastersteine direkt an den Helm bekommen, bin bespuckt und beleidigt worden, man hat mit Hohlblocksteinen nach uns geworfen. Ich kann die Empfindungen des Kollegen sehr gut nachvollziehen, und ich kenne auch den Frust über die Verharmlosung der linken Gewalt, über die Harmlosigkeit der Justiz und über die ungerechte Berichterstattung einiger, leider maßgeblicher, Medien in Berlin, und ich bin ebenso frustriert über die ungerechte Besoldung gerade in Berlin. Bisher gab es keine toten Polizisten, doch ist das nicht auf die Krawallmacher zurückzuführen, sondern auf die Schutzausrüstung der Polizei. Die Krawallverbrecher nehmen den Tod der ihnen verhaßten Bullen billigend in Kauf. Leider habe ich keine Hoffnung, daß sich in Berlin viel ändert, da eine mitregierende Partei erhebliche Schnittmengen zu den autonomen linksradikalen Verbrechern hat.

Klaus K. Brause, Berliin

 

 

Zu: Raus aus dem Euro! von Bernd-Thomas Ramb, JF 21/10

Verantwortungslose Mehrheit

Es ist ein irrsinniges Gesetz zum Schaden Griechenlands, Deutschlands und Europas, das jetzt vom Bundestag gebilligt wird. Es hilft nicht Griechenland, sondern einzig den Spekulationsbanken, die in Griechenland mit rund 230 Milliarden Euro engagiert sind und durch weit überhöhte Zinsen in den vergangenen Jahren Milliardengewinne eingefahren und mit zum Bankrott Griechenlands beigetragen haben. Die angekündigten Sparmaßnahmen Griechenlands sind angesichts der Bankrottsituation geradezu lächerlich. Doch selbst diese Maßnahmen können nicht durchgesetzt werden, wie die dortige Streiksituation deutlich macht. Keinesfalls dürfen deutsche Steuergelder nach Griechenland fließen.

Wenn Griechenland weiterhin im Euroverbund bleibt, und dies wird durch das neue Gesetz vorausgesetzt, werden die Schulden Griechenlands nach Angaben der Deutschen Bundesbank in den nächsten fünf Jahren auf bis zu 470 Milliarden Euro anwachsen. Dann ist der Euro endgültig kaputt. Deutschland kann nur gerettet werden, wenn es den chaotischen Euro-Währungsraum so schnell wie möglich verläßt. Doch eine uninformierte und verantwortungslose Mehrheit der Abgeordneten im Bundestag führt den größten Steuermißbrauch in unserer Geschichte herbei. Die Wähler sollten sich die dafür Verantwortlichen merken.

Herbert Gaiser, München

 

 

Zu: Putsch in Brüssel von Michael Paulwitz, JF 20/10

Kapitulation vor Berlusconi

Es ist ein Treppenwitz der Weltgeschichte, wenn es nicht so traurig wäre. Als Mitterand und Andreotti in Maastricht die Euro-Falle aufstellten, wurde Helmut Kohl vor vollendete Tatsachen gestellt. Diesmal kapitulierte die Bundesregierung vor Sarkozy und Berlusconi. Schlimm, wenn man solche Freunde hat! Die Kanzlerin nahm derweilen in Moskau an der Siegesparade zur deutschen Kapitulation 1945 in Moskau teil. Im alten Orient hätte man ihr für ihr Verhalten zu Lasten der deutschen Zukunft eine Seidenschnur geschickt. In Deutschland wirft ihr die Opposition nur vor, daß sie den Weg in den finanziellen Abgrund zu zögerlich begangen hat. Die Blindheit der deutschen politischen Klasse ist nicht mehr zu überbieten.

Dr. Jürgen Becker, Wittlich

 

 

Zu: Die Euro-Dämmerung von Michael Paulwitz, JF 19/10

Konsequenzen für die Banken

Was soll das ganze Theater? Griechenland ist schlicht und ergreifend pleite. Die Verantwortung dafür ist nicht irgendwelchen ominösen Finanzkrisen oder Spekulanten anzulasten, sondern den Griechen selbst. Sie haben es schließlich über viele Jahre zugelassen, daß die jeweils an der Macht befindlichen Regierungen durch eine völlig unverantwortliche Klientelpolitik ein unfinanzierbares Schlaraffenland auf Kosten der nachfolgenden Generationen sowie der übrigen Mitglieder der Euro-Zone eingerichtet haben. Die nun zugesagten Milliarden-Hilfen verschärfen die Probleme, da auf diese Weise bestenfalls Zeit gewonnen wird. Seriösen Berechnungen zufolge müßte Athen bereits 2014 einen Budgetüberschuß von sechs Prozent erwirtschaften, um nur das Wachstum des Schuldenbergs einigermaßen unter Kontrolle zu bringen.

Daraus kann nur die Schlußfolgerung gezogen werden, daß derjenige, der Griechenland jetzt noch Geld zuschießt, das im vollen Bewußtsein tut, dieses niemals wiederzusehen. Dem Argument der Alternativlosigkeit muß das der Umschuldung entgegengehalten werden, bevor weitere Kredite Richtung Athen fließen. Sollten die Banken diesen Aderlaß nicht stemmen können, müssen sie die Konsequenzen daraus eben selber tragen. Das ist nichts anderes als die Befolgung einer marktwirtschaftlichen Grundregel, auf deren Einhaltung man sich in diesen Kreisen doch ansonsten so gerne beruft!

Matthias Kaiser, Hausach

 

Nordkorea als Beispiel nehmen

Warum nur diese Aufregung? Ich verstehe das nicht. Nachdem schon mit der Erfindung des noch nie gemessenen atmosphärischen Treibhauseffekts die Naturgesetze außer Kraft gesetzt wurden, dürfte es doch jetzt ein leichtes sein, auch grundlegende ökonomische Gesetzmäßigkeiten zu überlisten. Schauen Sie doch nur mal nach Nordkorea: Dort funktioniert das schon seit sechzig Jahren. Dem politischen Willen ist nichts unmöglich!

Norbert Staude, Dortmund

 

 

Zu: Die Euro-Zone wird zerfallen, Interview mit Manfred Brunner, JF 19/10

Respekt redlich verdient

Selten ein Tag in dieser von Katastrophenmeldungen überquellenden Zeit, an dem ich mich richtig gefreut habe: Manfred Brunner in Großaufmachung in der JF! Die Voraussagen dieses Mannes sind längst Realität geworden: Der Euro ist dem Untergang geweiht, weil unfähige Politiker und Medienleute einer verhängnisvollen Europa-Philosophie anhingen, die zum Ziel hatte, das Nationalbewußtsein vor allem der Deutschen auszumerzen und den Mulikulturalismus an seine Stelle zu setzen. Nun sehen wir uns vor dem Scherbenhaufen stehen, vor dem Brunner und sein Bund Freier Bürger über Jahre und gegen erbittertsten Widerstand linker und sogar bürgerlicher Politiker gewarnt haben. Es wird höchste Zeit, diesen selbstlosen und mutigen Mann wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken und ihm den Respekt entgegenzubringen, den er im Gegensatz zu vielen anderen Zeitgeisthörigen redlich verdient hat!

Franz Bader, Markt Schwaben

 

 

Zu: Das Zeltlager der Heiligen, JF 21/10

EKD-Elend in der Ökumene

Niemand ist gezwungen, dieser Kirche anzugehören. Machen Sie es wie ich: Treten Sie aus dem Klub aus! Diese Leute glauben selbst nicht, was sie als Kirchenvertreter predigen und machen deshalb in Politik.

Konrad Alt, Schillingfürst

 

 

Zu: Kreuznacher Lager, JF 21/10

Erinnerung Rheinwiesenlager

Eine Anmerkung zu dem Hinweis auf Arno Engelmanns Erlebnisbericht aus dem Rheinwiesenlager Bad Kreuznach: Auch ich war als 16jähriger Gefangener in derartigen US-Camps, in Sinzig und Andernach. Sie waren der Vorhof zur Hölle. Wer sich näher informieren will, kann per ePost meine Jugenderinnerungen anfordern: FreddieRoeber05@aol.com.

Manfred Anders, Wolfsburg

 

 

Zu: Holzelement-Urteil von Claus-M. Wolfschlag, JF 21/10

Es ist ein Kreuz ohne Rückgrat

Ihr Bericht paßt zu einer akuellen Meldung, derzufolge Niedersachsens Gerichte fast kreuzfrei sind. Warum geht kein Aufschrei durch die Bevölkerung, wo ist der Restbestand an Christen in unserem Lande? Es ist mit Sicherheit kein Grund zum Jubeln, wenn wir beflissen unsere Kruzifixe in den Gerichten abnehmen. Wir sollten unsere Vergangenheit und unser Erbe annehmen, aber nicht rückgratlos jedem Angriff auf unsere abendländische Kultur nachgeben: Sei es durch eine türkische Ministerin in Niedersachsen, durch den Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland oder den hannoverschen Anwalt Michael Fürst, Vorsitzender des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden. Es wird Zeit, daß wir Nationalstolz entwickeln.

Dorit Kosian, Bad Nenndorf

 

 

Zu: Die Schuld als Bürgerkult von Karlheinz Weißmann, JF 19/10

Klare Sprache von Potsdam

Der 8. Mai 1945 war insofern ein Tag der Befreiung, weil durch die Kapitulation der Wehrmacht die Herrschaft der Nationalsozialisten ein Ende hatte. Stauffenberg und seine Verschwörer sowie Mitglieder der Weißen Rose, die für ihren Widerstand hingerichtet wurden, würden das sicher auch so sehen. Und doch war es auch das Gegenteil: Die Alliierten führten den Krieg nicht nur gegen die Nazis, sondern gegen das deutsche Volk. Die Sieger kamen ins Land als Eroberer und sahen sich auch nicht als Befreier. Die Potsdamer Beschlüsse sprechen da eine klare Sprache. Die Ostgebiete wurden abgetrennt und die Bewohner vertrieben. Die Industrie wurde weitgehend im ganzen Reichsgebiet demontiert. Hunderttausende von Deutschen verloren nach der Kapitulation noch ihr Leben. Was war nun Ursache und was die Wirkung?

Die Ursache von Hitlers Gewaltherrschaft war neben der Weltwirtschaftskrise Anfang der Dreißiger Jahre die erzwungene Unterschrift unter den Versailler Vertag 1919. Damals begannen bereits Vertreibungen aus jetzt polnischen Gebieten. Danzig und der Korridor bargen neue Konfliktherde. Diese mußten früher oder später entweder friedlich oder kriegerisch gelöst werden. Deshalb ist die Hauptursache des Zweiten Weltkriegs der 28. Juni 1919. Ohne diesen Tag hätte es mit Sicherheit keinen 30. Januar 1933 und somit auch keinen 1. September 1939 gegeben.

Ulf Friedrich, Gelsenkirchen

 

 

Zu: Anspruch auf Selbstachtung von Thorsten Hinz, JF 19/10

Deserteur der Befreiung

Weizsäcker spricht von Moral?!? Ist das nicht der Mann, der als deutscher Offizier am Ende des Zweiten Weltkrieges seine untergebenen Soldaten im Stich gelassen hatte und feige floh?

Günter Niggenaber, Werne

 

 

Zu: Das ist Krieg, Interview mit einem Berliner Ex-Polizisten, JF 18/10

Es gibt nur eine Alternative

Ein erschütterndes Interview, auch deshalb, weil der befragte Polizist wegen seiner Vorgesetzten und der Antifa seinen Namen verbergen muß. Er hat recht: Die Antifa, immer und immer wieder von Politikern und Medienzaren weißgewaschen und weichgespült, will Gewalt und setzt Gewalt konsequent ein. Die Antwort kann nur zweierlei sein: Entweder die Polizei verweigert geschlossen den Einsatz gegen den brandflaschenwerfenden Mob, damit die Politik endlich einmal sieht, was sie angerichtet hat, oder aber die Polizei setzt Maschinengewehre und Maschinenpistolen ein. In letzterem Falle genügt schon eine Warnsalve, über die Köpfe der Bürgerkriegsfanatiker hinweggefeuert, daß der im Grunde genommen feige Pöbel das Weite sucht. Da beides (noch) nicht zu erwarten ist, werden Polizisten sterben müssen, so wie unsere Soldaten in Afghanistan. Fazit: Unsere Politik ist nicht in der Lage, mit der äußeren und inneren Gewalt fertigzuwerden, lieber bewältigt man weitere Jahrzehnte die Vergangenheit bis 1945.

Dr. Albrecht Jebens, Uhldingen

 

 

Zu: Der dritte Mann von Derek Turner, JF 18/10

Wichtiger ist UK Independence

Der dritte Mann, Nick Clegg, Chef der Liberaldemokraten in England, ist gewiß ein sympathischer Bursche und für seine 43 Jahre recht gewandt im Umgang mit potentiellen Wählern. Doch er scheint der Typ zu sein, der eher große Karriere im Sinn hat, als entscheidend etwas am Status quo ändern zu wollen.

Im Gegensatz dazu müßte uns Freiheitlichen die UK Independence Party mit Nigel Farage und Lord Monckton viel wichtiger sein. Nigel Farage, der mit der Deutschen Kirsten Mehr verheiratet ist und mit ihr zwei Kinder hat, kommt sehr gut beim britischen Wähler an, weil er erfolgreich versucht, das Vereinigte Königreich aus der EU herauszuführen, die er mit Recht ein undemokratisches Monster lauter nicht gewählter Bürokraten nennt. Der Klimafachmann Lord Christopher Monckton, 3rd Viscount of Brenchley, kämpft erfolgreich gegen den immer teurer werdenden Klimaschwindel. Ich empfehle, die Auftritte dieser Politiker im EU-Parlament über die Videos im Internet zu verfolgen.

Peter Christian Vogl, Salzburg

 

 

Zu: Normal, anomal, ganz egal von Karlheinz Weißmann, JF 18/10

Instrumentalisierter Mißbrauch

Weißmann bleibt in diesem Artikel deutlich unter seinem intellektuellen Niveau, wenn er die öffentlich diskutierten Mißbrauchsfälle dazu benutzt, den Verlust der Begriffe normal und anomal im Zusammenhang von sexuellen Orientierungen zu erörtern. Auch wenn die Täter der diskutierten Verbrechen homosexuell sind, so ist es unredlich, deren sexuelle Orientierung als Erklärung für die Straftaten ins Spiel zu bringen. Vergewaltiger aus dem familiären Umfeld eines geschändeten kleinen Mädchens haben auch eine sexuelle Orientierung. Würde es wirklich jemand erwägen, deren heterosexuelle Orientierung als Erklärungsansatz für die Tat heranzuziehen? So absurd diese Frage, so trivial Weißmanns Versuch der Instrumentalisierung des Themas Kindesmißbrauch.

Dieser zaghafte Versuch einer Neu- Stigmatisierung von Homosexuellen wirkt doch auch auf konservativ denkende Menschen höchst antiquiert. Anstatt sich in einem Lamento über die Emanzipation zu verlieren, sollte sich Weißmann lieber um eine zeitgemäße, konservative Positionsbestimmung zur Homosexualität bemühen. Dem konservativen Gesellschaftsbild des 21. Jahrhundert würde damit ein fehlender Baustein hinzugefügt.

Jan Cappelmann, Bremen

 

 

Zu: Der Krieg ist bereits im Gange, Interview mit André Lichtschlag, JF 18/10

Sack geschlagen, nicht Esel

Es gibt auch eine ganze Anzahl von Muslimen, die sich zu Recht darüber ärgern, wenn deutsche Muslime mit Islamisten und islamischen Kulturterroristen in einen Topf geworfen werden. So sympathisch das Schweizer Minarettverdikt auf den ersten Blick scheint, wurde doch der Sack geschlagen und nicht der Esel. Solange das Vermummungsverbot bei öffentlichen Demonstrationen nicht durchgesetzt wird, ist ein Gesetz gegen das Burkatragen nur peinlich. Solange einem türkischen Ministerpräsidenten nicht entschieden widersprochen wird, wenn er Integration als Verbrechen bezeichnet, sind wir das Problem und nicht der Islam.

Stefan Edler, Mahlow

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