© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/10 18. Juni 2010

Zitate

„Public Viewing, Dosenbier und Eis – was soll das für ein Patriotismus sein?“

Robert Habeck, Vorsitzender der grünen Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein, in der „taz“ vom 14. Juni

 

„Die Nationalmannschaft spiegelt die Gesellschaft wider. In Deutschland leben viele Ausländer und Zuwanderer, die sich durchgesetzt und integriert haben – und so ist das auch in der Nationalmannschaft. Das ist ein sehr gutes Zeichen für den Fußball und für das Land. Das zeigt mir, daß Deutschland ein Land ist, das einem Chancen gibt – auch wenn das viele anders sehen. Wer die richtige Einstellung hat, kann es schaffen, man sieht es in jedem Bereich, in der Wirtschaft und im Fußball.“

Cacau, Fußballer und Nationalspieler Deutschlands, am 13. Juni gegenüber stern.de

 

„Früher, als wir außer Basic German noch eine verständliche Sprache besaßen und Worte, die keine Vertuschungen und Täuschungen waren, hätte man Gauck zu Recht Anständigkeit bescheinigt. Das ist sehr, sehr viel. Ein anständiger Mensch ist in unserer wenig glanzvollen Gegenwart ein Solitär.“

Günter Kunert, Schriftsteller, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 11. Juni

 

„Die Macht des Wortes ist bei Joachim Gauck gut aufgehoben, das hat er häufig genug bewiesen. Nun warten wir auf ein ‘Wort der Macht’. Hat Angela Merkel die Größe, ihr Votum zu korrigieren? Das ließe Führungsbereitschaft erkennen und könnte den vielerorts ersehnten Neuanfang der krisengeschüttelten Koalition einläuten. Ein dritter Wahlgang wäre für den Kandidaten Wulff ebenso eine ‘Abstrafung’ wie für Merkel und Westerwelle. So etwas ist gut möglich – nicht nur wegen der Popularität Gaucks.“

Eckhard Jesse, Politologieprofessor an der TU Chemnitz, in der „Financial Times Deutschland“ vom 11. Juni

 

„Für Chinesen oder Inder sind wir, der Westen, nicht mehr Vorbild, im Gegenteil gilt uns ein mitleidiger Blick. Wir haben in deren Urteil abgewirtschaftet, unser demokratisches, kapitalistisches System ist fast schon Vergangenheit. Und wir – unsere Eliten – danken ab. Die Frequenz der Demission japanischer Premiers ist atemberaubend. Die Zeit, die ein amerikanischer Präsident für den Wandel vom Helden zur tragischen Figur braucht, liegt unter zwei Jahren. Einige Länder schaffen es gar nicht mehr, eine Regierung zu etablieren – etwa Belgien. Oder auch Deutschland.“

Norbert Walter, Ex-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, im „Rheinischen Merkur“ 23/10 vom 10. Juni

 

„Provokationen und Tabubrüche sind in Deutschland sehr beliebt, aber nur so lange, wie sie niemandem wehtun und im Rahmen der Political Correctness bleiben.“

Henryk M. Broder, Kolumnist, in der „Weltwoche“ vom 10. Juni

 

„Die Politik ist nicht Opfer der Staatsverschuldung, sondern Täter.“

Kurt Lauk, Präsident des CDU-Wirtschaftsrats, am 9. Juni im Berliner Hotel Interconti

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