© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/10 02. Juli 2010

Intelligenztests für Einwanderer
Nett, aber dumm
von Fabian Schmidt-Ahmad

Wir müssen bei der Zuwanderung Kriterien festlegen, die unserem Staat wirklich nützen. Maßstab muß“, so der Berliner CDU-Politiker Peter Trapp weiter, „auch die Intelligenz sein. Ich bin für Intelligenztests bei Einwanderern.“

Trapp konnte mit dieser Aussage in der kunterbunten Republik einen Skandal lostreten. „Nützlichkeitsrassismus“ empörte sich Linkspartei-Politiker Ali al-Dailami aus dem Jemen, und sein SPD-Kollege Karamba Diaby aus dem Senegal forderte stattdessen eine deutsche „Willkommenskultur“.

Diese Anmaßung von Einwanderern, über Einwanderungspolitik bestimmen zu dürfen, zeigt wirklich ein Intelligenzdefizit – freilich bei den Deutschen. „Ein Menschenbild, das den Wert der Menschen für unsere Gesellschaft an fragwürdigen Intelligenztests mißt, ist diskriminierend und menschenverachtend“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). Das klingt zunächst nett, ist aber leider sehr dumm. Denn jede Einwanderungspolitik ist diskriminierend. Selbst wenn man mit nobler Geste die vereinigten Lumpenproletarier aller Länder einlädt, vergrault man damit nur diejenigen, die keine Lust haben, sich in einem baldigen Bürgerkriegsgebiet anzusiedeln. Das wären wohl auch die Intelligenten gewesen. Intelligenter zumindest als die Deutschen.

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