© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  28/10 09. Juli 2010

Christian Wulff und die Bunterepublik
Blödel-Barden
von Thorsten Hinz

Es war nicht alles schlecht, was Rock-Opa Udo Lindenberg in den siebziger und achtziger Jahren musikalisch hervorbrachte. Doch wenn er direkte politische Botschaften an sein Publikum richtete, wurde er unfreiwillig zum Blödel-Barden. So auch mit dem Lied von der „Bunten Republik Deutschland“, das die Multikulti-Seligkeit jener Jahre untermalte. Die ist heute sogar manchen Grünen hochnotpeinlich.

Noch peinlicher ist es, daß der neue Bundespräsident Christian Wulff (CDU) sich in seiner Antrittsrede ausdrücklich auf diesen Topos bezieht. Wie bunt soll es denn noch kommen in Deutschland? Hat die schiere Unfinanzierbarkeit des bundesdeutschen Gesundheits- und Sozialsystems nicht wesentlich mit der zügellosen Buntheit, mit der Unbildung und Asozialität zu tun, die auch dank der Unterlassungen eines Herrn Wulff nach Deutschland zugewandert ist? Der präsidiale Horizont deckt sich mit dem Areal, auf dem das grüne Bundesdummchen Claudia Roth noch immer seine geistige Notdurft verrichtet.

Ein Bundespräsident kann von Amts wegen auf Respekt pochen. Der konturenlose Provinzpolitiker Christian Wulff muß sich diesen Respekt erst noch erarbeiten. Bis dahin dürfen wir getrost vom Blödel-Krischan sprechen.

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