© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/10 30. Juli / 06. August 2010

Meldungen

Kein Tier als Urlaubs-Souvenir mitbringen

HAMBURG. Der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) hat die Urlauber aufgefordert, keine Reiseandenken mitzubringen, die aus Teilen geschützter Wildtiere hergestellt wurden. Ob Krokodiltaschen oder Produkte der asiatischen Medizin: Für all diese Mitbringsel müßten Wildtiere ihr Leben lassen. „Viele Händler bieten diese Souvenirs offen auf Märkten und in Geschäften an. Deshalb kommen Urlauber oft gar nicht auf die Idee, daß der Import nach Deutschland illegal sein könnte oder daß grausame Machenschaften dahinterstecken“, warnte Robert Kless vom IFAW-Deutschland. Laut einer Statistik des Bundesamts für Naturschutz (BfN) registrierten die deutschen Zollbehörden voriges Jahr 1.364 Fälle von Beschlagnahmungen. Dabei wurden 640 Elfenbeinschnitzereien, 736 ausgestopfte Tiere, 520 Lederprodukte und 6.369 Korallen sichergestellt. Reisende mußten bis zu 1.200 Euro Bußgeld für die Einfuhr von Elfenbeinschnitzereien oder 1.000 Euro für eine präparierte Meeresschildkröte aus Vietnam zahlen.

 

ICE-Probleme wegen besserer Börsenbilanz

BERLIN. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat eingeräumt, daß überzogene Sparmaßnahmen zur kurzfristigen Bilanzaufbesserung vor dem geplanten Börsengang der Deutschen Bahn die Klimaanlagendefekte in ICE-Zügen mit verursacht haben. „Mit diesem Gang auf das Börsenparkett ging natürlich einher, daß die betriebswirtschaftlichen Zahlen der Bahn getrimmt werden mußten, und da werden betriebswirtschaftlich natürlich auch alle Einsparpotentiale ergriffen, die es gibt“, sagte der CSU-Vize im Deutschlandfunk. Zwar gebe es keinen monokausalen Zusammenhang zwischen dem Ausfall der Klimaanlagen und den Sparbemühungen, aber wie man an den Ausfällen bei der Berliner S-Bahn sehe, habe sich der Börsengang sich auch dort ausgewirkt.

 

Mehr Steuergelder für Elektroautos gefordert

Palo Alto. VW-Chef Martin Winterkorn setzt auf staatliche Finanzierungshilfen für Käufer von Elektroautos in der EU. „Ich würde mir wünschen, wenn wir europaweit ein Programm einführen, um die E-Mobilität zu fördern“, erklärte Winterkorn vorige Woche bei einem Besuch im Batteriezentrum Palo Alto im kalifornischen Silicon Valley. Die Autoindustrie werde den Umstieg von der klassischen Motorentechnik hin zu umweltfreundlichen E-Motoren nicht allein bewältigen können. Der Chef der Nationalen Plattform Elektromobilität, Henning Kagermann, forderte Anreize für Infrastrukturanbieter und Parkhausbetreiber sowie Verkehrsrecht- und Steuervorteile. „Ganz ohne Förderung wird das nicht ausgehen“, sagte er der FAZ.

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