© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/10 13. August 2010

Neues vom Sport
Gazi-VfB
Curd-Torsten Weick

Vorbei die Zeiten, als Jägermeister als Trikotsponsor der Braunschweiger Eintracht für Aufregung sorgte oder der FC 08 Homburg mit Kondomhersteller London den Unmut des DFB auf sich zog. Trikotwerbung ist längst Normalität. Die Bayern telefonieren mit T-Home, Schalke kocht mit Gazprom, Köln kauft bei Rewe, und die Stuttgarter starten einen Eroberungszug? Gazi? Der VfB mit islamischen „Eroberer“-Gelüsten? Quatsch. Wer Keçi peyniri oder Erzincan tulum peyniri liebt, liegt hier genau richtig. Ein Griff zu den Produkten mit der Moschee auf dem Etikett genügt. Die Gazi-Molkereiprodukte des Stuttgarter Garmo-Konzerns werden in Deutschland immer beliebter. Kein Wunder, daß der Garmo-Gründer und Inhaber Eduardo Garcia ansetzt, sich im Werbemarkt zu etablieren. Ja, er will mit dem VfB europaweit expandieren. In der Schwabenmetropole hat es der fußballbegeisterte Unternehmer – Sohn einer deutschen Mutter und eines spanischen Vaters – zu etwas gebracht. Sponsor der Stuttgarter Kickers, Namensgeber des Gazi-Stadion auf der Waldau – und nun der VfB. VfB-Präsident Erwin Staudt ist glücklich, spricht von der Herstellung „lokaler Identität“ und rühmt die zukünftige „Expansionszusammenarbeit“.

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