© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/10 27. August 2010

Meldungen

Bewerbung: Diakonie darf Moslems ablehnen

Erfurt. Das Bundesarbeitsgericht in Erfurt hat in der vergangenen Woche die Klage einer Muslimin abgewiesen, die das diakonische Werk Hamburg wegen angeblicher beruflicher Diskriminierung verklagt hatte.  Die Diakonie hatte die Bewerbung der Klägerin auf eine auf elf Monate befristete Projektstelle „für die Arbeit mit arbeitslosen Menschen mit Migrationshintergrund“ abgelehnt. Voraussetzung für die Anstellung war unter anderem die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche. Auf die Ablehnung reagierte die ausgebildete Reisekauffrau mit einer Klage wegen „unmittelbarer Benachteiligung aufgrund der Religion und mittelbarer Benachteiligung wegen ihrer ethnischen Herkunft“, teilte das Gericht mit. Die Klage wurde jedoch abgewiesen, da der achte Senat nicht zu prüfen gehabt habe, ob die Klägerin unmittelbar oder mittelbar wegen ihrer ethnischen Herkunft benachteiligt worden sei, weil sie die für die Tätigkeit verlangte berufliche Qualifikation nicht besitzt. Eingestellt wurde schließlich eine in Indien geborene Christin, die ein Hochschuldiplom im Fach Sozialwissenschaft vorweisen konnte.

 

Bremer Jugendrichter kritisiert Schweigen

Berlin. Der ehemalige Bremer Jugendrichter Hans-Gerd Fischer hat kritisiert, daß der hohe Ausländeranteil unter jugendlichen Kriminellen in Deutschland verschwiegen werde. „71 Prozent der Jugendstraftaten werden von Migranten begangen. Niemand mochte bisher etwas sagen, um nicht als Ausländerfeind dazustehen. Dadurch haben wir eine Parallelgesellschaft zugelassen, die uns riesige Probleme bereitet“, sagte Fischer nach einem Bericht der Bild-Zeitung. Ein weiteres Problem sei der lange Zeitraum, bis die Täter verurteilt würden. „In Bremen dauert es viele Monate, bis ein junger Verbrecher vor dem Richter steht. Er müßte sofort vor Gericht und bestraft werden“, forderte der frühere Jugendrichter. Anlaß für Fischers Äußerungen war eine Veranstaltung zum Thema Jugendgewalt und -kriminalität am vergangenen Sonntag in Bremen, bei der es vor allem um das Buch der im Juni verstorbenen Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig ging (JF 28/10).

 

Blick Voraus

4. September: Gedenkveranstaltung der Aktionsgemeinschaft Recht und Eigentum in Kyritz aus Anlaß des 65. Jahrestags der Verkündung der sogenannten Demokratischen Bodenreform in Mitteldeutschland

11. September: Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen in Berlin

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