© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/10 27. August 2010

Frisch gepresst

Wunschdenken. Krisen um Krisen. Doch wer verursacht sie? Angefangen hat das Debakel mit dem totalen Zusammenbruch nach dem Untergang des „Dritten Reiches“, ging dann über zu der ständig wachsenden Staatsverschuldung in den siebziger Jahren und findet seinen vorläufigen Tiefpunkt in der Wirtschaftskrise seit 2008. Passend zum Richtungsstreit der CDU zeigt Horst Poller, Verleger und Publizist, sehr eindrucksvoll und pathetisch, daß es sozialistische Regierungen waren, die solche und ähnliche Krisen verursacht haben. Auch in der Politikwissenschaft ist allgemein anerkannt, daß sozialistische Regierungen dazu tendieren, die Staatsausgaben zu erhöhen. Dennoch sind große Teile der Bevölkerung so sehr dem sozialistischen Wunschdenken verfallen, daß sie nicht sehen, wer Krisen verursacht und wer sie bekämpft. Alles beginnt mit der Entscheidung zwischen Freiheit und Gleichheit, die gleichzeitig auch die Entscheidung zwischen Konservatismus und Sozialismus ist und weitreichende Folgen nach sich zieht. Anhand der drei Beispiele Ludwig Erhard, Margaret Thatcher und Ronald Reagan zeigt Poller, wie es aussehen kann, wenn Konservative Krisen bewältigen, die ihre sozialistischen Vorgänger geschaffen haben. Weiterhin gibt er einen gut verständlichen Überblick über eben diese drei politischen Strömungen:  Sozialismus, Konservatismus, aber auch Liberalismus, um sie dann anhand verschiedener Problemfelder auf den Prüfstand zu stellen (Mehr Freiheit statt mehr Sozialismus. Wie konservative Politik die Krisen bewältigt, die sozialistisches Wunschdenken schafft. Olzog Verlag, München 2010, broschiert, 249 Seiten, 19,90 Euro).

 

Krisenresistenz. Man muß nicht Betriebs- oder Volkswirtschaftslehre studiert haben, um die Finanzkrise zu verstehen. Die nötige Hilfestellung kombiniert mit kurzen historischen Überblicken und vor allem mit nützlichen Tips, wie man sicher durch die Krise kommt, findet man in dem Buch der Finanzanalysten Janne Jörg Kipp und Rolf Morrien. Vielen, die der Krise ratlos gegenüberstehen, veranschaulichen die beiden Autoren in verständlicher Sprache und letztlich mit immer optimistischem Blick das Entstehen, den Verlauf und die Zeit nach einem Staatsbankrott. Denn der kommt laut den beiden Experten früher oder später. Deshalb legen sie besonders viel Wert darauf, dem Leser drohende Inflation, ruinöse Geldanlagen oder andere private Finanzkatastrophen zu ersparen. Ihr Ziel ist es, daß möglichst viele beruhigt und panikresistent der Finanzkrise und einem drohenden Staatsbankrott entgegentreten können (Staatsbankrott voraus. Hintergründe, Strategien und Chancen, die Sie kennen müssen. Finanzbuch Verlag, München 2010, broschiert, 190 Seiten, 14,95 Euro)

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen