© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/10 03. September 2010

Meldungen

Kundgebung gegen US-Regierungspolitik

WASHINGTON. Auf Initiative des konservativen Fernsehjournalisten Glenn Beck haben vergangenen Samstag etwa 100.000 US-Bürger (laut Veranstalter über 300.000) für die „Wiederherstellung der Ehre“ der USA demonstriert. Vor allem zahlreiche Anhänger der Protestbewegung Tea Party (JF 16/10 ) aus allen Teilen des Landes waren dem Aufruf des „Fox News“-Kommentators Beck gefolgt, sich vor dem Lincoln Memorial in Washington zu versammeln. Neben Beck traten die frühere republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin und der Afghanistan-Kriegsheld Marcus Luttrell auf. Auch die Country-Sängerin Jo Dee Messina nahm an der Kundgebung am 28. August teil, die am gleichen Tag stattfand, wie die berühmte „I Have A Dream“-Rede des schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King. Eine Nichte von ihm, die Lebensschutzaktivistin Alveda Celeste King, erklärte in ihrer Rede, die derzeit schlechte Wirtschaftslage reflektiere „die moralische Armut Amerikas“. Weil die Kundgebung unpolitisch sein sollte und Transparente nicht erwünscht waren, zeigten viele Teilnehmer ihre Überzeugungen und die Ablehnung von Präsident Barack Obama auf ihren T-Shirts. Die Tea Party tritt nicht selbst bei den Kongreßwahlen am 2. November an, sondern versucht, bei den Vorwahlen der Republikaner konservative Kandidaten durchzubringen.

 

Libyen will Milliarden für Grenzkontrollen

TRIPOLIS. Der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi hat anläßlich eines Staatsbesuchs in Italien Milliarden-Zahlungen der EU als Gegenleistung für eine Eindämmung der illegalen Einwanderung von Afrika über das Mittelmeer nach Europa gefordert. Die EU müsse jährlich „mindestens fünf Milliarden Euro“ zahlen, denn Libyen sei das Eingangstor der „unerwünschten Immigration“, die nur an den Grenzen seines Landes gestoppt werden könne, erklärte Gaddafi in Rom bei einer Pressekonferenz mit Premier Silvio Berlusconi. Es liege deshalb im Interesse Europas, auf seine Forderungen einzugehen: „Sonst kann Europa schon morgen zu einem zweiten Afrika werden“. (siehe auch JF-Kommentar auf Seite 2)

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