© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/10 10. September 2010

Meldungen

Vertriebenenzentrum: Zentralrat steigt aus

Berlin. Der Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) hat angekündigt, seine Mitgliedschaft im Rat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ vorläufig ruhen zu lassen. Als Grund teilte ZdJ-Generalsekretär Stephan Kramer in einem Schreiben an Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) mit, sein Verband protestiere damit gegen zwei neue stellvertretende Mitglieder des Gremiums. Den beiden betreffenden Vertretern des Bundes der Vertriebenen, Hartmut Saenger und Arnold Tölg, wird vorgeworfen, sie nähmen „revanchistische Positionen“ ein, die mit dem „Versöhnungsauftrag der Stiftung nicht vereinbar“ seien. Laut Agenturmeldungen behält sich der Zentralrat einen endgültigen Austritt aus der Stiftung vor. Neumann bedauerte diese Entscheidung: „Die kritisierten Äußerungen der beiden vom BdV entsandten und vom Bundestag gewählten stellvertretenden Stiftungsratsmitglieder sind für mich nicht akzeptabel.“ Dennoch halte er die Entscheidung des Zentralrates der Juden für falsch. Er bekräftigte seine Hoffnung, daß der Zentralrat der Juden seine Mitarbeit wieder aufnehmen werde, „wenn er sich von der inhaltlichen Qualität des in Kürze vorliegenden Entwurfes einer Konzeption für die Dokumentationsstätte überzeugen konnte“.

 

27.400 Abtreibungen im zweiten Quartal

Wiesbaden. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat im zweiten Quartal 2010 rund 27.400 Abtreibungen registriert. Das sind 300 Schwangerschaftsabbrüche (minus 1,2 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Knapp drei Viertel (73 Prozent) der Frauen, die abgetrieben haben, waren den Angaben zufolge zwischen 18 und 34 Jahren alt, 15 Prozent waren zwischen 35 und 39 Jahren alt, fast 8 Prozent waren 40 Jahre und älter. Der Anteil der minderjährigen Frauen betrug 4 Prozent. Rund 40 Prozent der betroffenen Schwangeren hatten vor der Abtreibung noch kein Kind zur Welt gebracht. Lebensschutzorganisationen weisen regelmäßig darauf hin, daß in die offizielle Abtreibungsstatistik nur die gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche Eingang finden und es eine beträchtliche Dunkelziffer gebe.

 

Blick Voraus

11. September: Außerordentlicher Landesparteitag der SPD Schleswig-Holstein in Kiel

11. und 12. September: Landesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen Rheinland-Pfalz in Oppenheim

14. September: Regenbogen-Familien-Fest von Bündnis 90/Die Grünen in Berlin

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