© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/10 24. September 2010

Neues vom Sport
Nationalwirren
Fabian Flecken

Die WM war gestern, heute gibt’s Ärger um die Nationalmannschaften. Die einen haben mit Länderspielen zu kämpfen, die keine waren, und andere mit solchen, die sie am liebsten ungeschehen machen würden. Doch der Reihe nach. Ein nach Verbandsangaben „falsches“ Nationalteam Togos kassierte in Bahrain unlängst eine 0:3-Klatsche. Danach bekundete man, daß die Spieler den Verantwortlichen unbekannt waren und man keine Mannschaft in das Emirat entsendet habe. Der FC Bayern hat da ganz andere Sorgen. Seit Wochen tobt Vorstandsboß Rummenigge ob des durch die WM verletzten Stars Arjen Robben. Neben Vorwürfen zur medizinischen Behandlung und Schadensersatzforderungen gegenüber dem niederländischen Verband zielt die Kritik auch auf die Praxis der Fifa. So forderte der 55jährige einen Versicherungsschutz bei Länderspielen, um die Vereine mit vielen Nationalspielern (Bayern hatte 13 WM-Fahrer) vor unabsehbaren Folgen zu schützen. Denn die WM, so Rummenigge, „ist ein Wahnsinns-Verlustgeschäft für uns gewesen“. Verlustgeschäft? Andere Clubs wären froh, wenn sie überhaupt einen Nationalkicker aufbieten könnten. Doch das interessiert den FC Aktiengesellschaft wenig. Sport kann so schön sein.

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