© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  40/10 01. Oktober 2010

Exzellenzinitiative geht in die zweite Runde
Hochschul-Kompetenzen neu ordnen
(wm)

Die Vorbereitungen deutscher Hochschulen zur zweiten Phase der „Exzellenzinitiative“ laufen auf vollen Touren. 250 neue Forschungsprojekte sind avisiert, 85 Vorhaben aus der ersten Runde wollen weiterhin Geld. Dazu melden Dutzende von Graduiertenschulen und „Exzellenzcluster“ ihre Ansprüche an den 2,7 Milliarden Euro an, die Bund und Länder für die zweite Förderungsperiode von 2012 bis 2017 aufbringen. Als problematisch zeichne sich allerdings ein erkennbares Zweiklassensystem von Elite- und Massen-Unis ab.Wie eine aktuelle Studie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften belegt, könne man überdies erste Alarmzeichen auf die „Überspezialisierung einer ganzen Wissenschaftlergeneration“ registrieren. Mit einem in „Exzellenzclustern“ gezüchteten Doktorenheer, das „ganz wenige Chancen im deutschen Wissenschaftssystem“ habe, sei zu rechnen. Die negativen Auswirkungen dieser Forschungsförderung würden sich verstärken, wenn sich der Bund wie geplant 2017 als Finanzier verabschiedet. Um den Bund weiter in die Verantwortung zu nehmen, müsse, wie Baden-Württenbergs Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU) fordert, sogar über die „Lockerung“ der grundgesetzlich verankerten Bund-Länder-Kompetenzen im Hochschulbereich nachgedacht werden (Deutsche Universitäts-Zeitung, 9/2010). www.duz.de

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