© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  40/10 01. Oktober 2010

Meldungen

Milliarden-Kosten durch Suchtkranke

TÜBINGEN. In Europa hat sich der Alkoholkonsum nach dem Tabakrauchen zur zweitwichtigsten Hauptursache für Krankheiten entwickelt. Das ist ein Ergebnis der „Burden of Disease“-Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO. Bislang galt Hypertonie (Bluthochdruck) als zweitwichtigster Krankheitsverursacher. Tabak und Alkohol verursachen in Deutschland soziale Kosten von über 60 Milliarden Euro pro Jahr. In den 33,6 Milliarden Euro der Tabak- und den 26,7 Milliarden Euro der Alkohol-Folgekosten sind nicht nur die direkten Krankheitskosten, sondern auch der Produktivitätsverlust durch Tod oder Frührente enthalten. Diese Zahlen präsentierte Michael Adams, Professor für Wirtschaftsrecht an der Universität Hamburg, vorige Woche auf dem Deutschen Suchtkongreß am Universitätsklinikum Tübingen. Jobst Böning, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie Würzburg, erklärte, daß das pathologische Glücksspiel an den gewerblichen Geldspielgeräten für mindestens 70 bis 80 Prozent aller wegen Spielsucht in Behandlung Befindlichen verantwortlich sei. Bei den „Daddelmaschinen“ stammten 56 Prozent der Umsätze von Suchtkranken.

 

Rohstoffverknappung als Chance nutzen

DÜSSELDORF. Die Verknappung von Rohstoffen ist die größte Herausforderung für die deutsche Wirtschaft. Zu diesem Ergebnis kam eine Mitgliederbefragung des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). Allerdings handele der Großteil der Unternehmen noch nicht entsprechend. „Deutschland muß zum Leitmarkt für Ressourceneffizienz werden“, forderte VDI-Präsident Bruno Braun. Nur knapp 40 Prozent der Firmen gaben an, bereits Maßnahmen zur Ressourceneffizienz umzusetzen. „Damit vergeben sie Chancen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern“, so Braun. Das Zentrum für Ressourceneffizienz (ZRE) unterstütze daher mit seinem Innovationsradar und dem Effizienzatlas die Steigerung der Ressourcenproduktivität: www.vdi-zre.de

 

Energieeffizienz bei Abwasserklärung

DESSAU. Das Umweltbundesamt (UBA) hat effiziente Techniken zur Abwasserbehandlung angemahnt. „Höhere Energieeffizienz und eine stärkere Nutzung von Klärgasen sind die Schlüssel für eine klimaverträgliche Abwassertechnologie“, erklärte UBA-Präsident Jochen Flasbarth anläßlich der Vorstellung der Studie „Steigerung der Energieeffizienz auf kommunalen Kläranlagen“. Abwasserbehandlungsanlagen seien für 20 Prozent des Energiebedarfs in den Kommunen verantwortlich. Sie benötigen fast 4.400 Gigawattstunden Strom pro Jahr, so Flasbarth.

 

Erkenntnis

„Das Nadelöhr liegt ganz klar in der Batterietechnologie. Rund 40 Prozent der Herstellungskosten gehen beim Elektroauto in die Batterie.“

Walter Begemann, stellvertretender Geschäftsführer der Forschungsvereinigung Antriebstechnik, über die Probleme der Elektromobilität  

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