© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/10 08. Oktober 2010

Meldungen

„Die höchste Leistung bringen die Asiaten“

Chicago . Der Wirtschaftsnobelpreisräger Robert Fogel glaubt, daß China trotz Weltfinanzkrise, fehlender Demokratie und sinkender Geburtenraten weiter hohes Wirtschaftswachstum aufweisen werde. „China wächst so schnell, weil es Technologion aus Westeuropa und Amerika übernimmt“, erklärte der Ökonom von der University of Chicago im Wiener Magazin Profil. China investiere viel in Bildung: „80 Prozent aller Kinder besuchen die höhere Schule. Die Hochschulausbildung aber wächst am schnellsten, weil die Nachfrage nach gut ausgebildeten Mitarbeitern für die Technologiebranchen immer größer wird“, meinte Fogel. In den USA beunruhige ihn die ungleiche Verteilung der Bildung: „Die höchste Leistung in Amerikas Hochschulen bringen die Asiaten. Amerikaner europäischer Abstammung machen sich auch ganz gut. Junge Afroamerikaner aber haben eine hohe Abbrecherquote.“ (fis)

 

Finanzkrise: Prozeß gegen Ex-Premier

Reykjavík. Der isländische Ex-Premier Geir Haarde von der wirtschaftsliberalen Unabhängigkeitspartei soll wegen Mitschuld an der Finanzkrise vor Gericht kommen. Das beschloß das Althing (Parlament) vorige Woche. Damit tritt erstmals der 1905 geschaffene Landsdómur zusammen, ein Sondergericht für Regierungsmitglieder. Eine Althing-Untersuchungskommission hatte zuvor nachgewiesen, daß Regierung und Aufsichtsbehörden eine Mitschuld an der Bankenkrise treffe. Nur internationale Milliardenkredite konnten Island 2008 vor dem Staatsbankrott bewahren. Zahlreiche der 318.000 Isländer verloren zudem ihre Ersparnisse. (li)

 

Bundesbank kann Euro im Ausland drucken

FRANKFURT. Die Bundesbank darf ihre Druckaufträge für Euro-Banknoten EU-weit ausschreiben und ins Ausland vergeben. Das entschied die Vergabekammer des Bundeskartellamts. Die Behörde wies damit einen Prüfungsantrag der Bundesdruckerei ab (JF 35/10). Der Hauptteil des Euroauftrages kann damit an zwei Privatdruckereien in Frankreich und den Niederlanden gehen. (fis)

 

Zahl der Woche

Bis zu 34 Milliarden Euro kostet den Steuerzahler die Abwicklung der notverstaatlichten Anglo Irish Bank. Die Neuverschuldung Irlands steigt damit 2010 auf 32 Prozent der Wirtschaftsleistung – das ist das 2,5-fache des griechischen Defizits. (Quelle: Irish Times)

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