© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/10 15. Oktober 2010

Zitate

„Wenn es aber ‘Die Linke’ in Deutschland nicht gäbe, wären die Chancen einer rechten Protestpartei größer. Hier liegt auch eine besondere Verantwortung der Linken.“

Oskar Lafontaine, Vorsitzender der Linksfraktion im saarländischen Landtag, in der „Weltwoche“ 40/10

 

 

„Der moralische Anspruch, den die Gutmenschen hierzulande für sich erheben – und zwar als Monopol –, macht es schwer, Dinge kritisch zu hinterfragen. Der Fall Sarrazin hat gezeigt, wie solche Fragesteller mit der Moralkeule niedergeschlagen werden. Dabei müßte es doch eigentlich allen Beteiligten klar sein, daß Integration nur dann gelingen kann, wenn Menschen, die in unser Land kommen und in unserer liberalen Gesellschaft leben wollen, auch unsere Werte teilen müssen. Wer verlangt, daß sich die Mehrheitsgesellschaft der Minderheit anpaßt, ist auf einem integrationspolitischen Holzweg.“

Peter Hausmann, Chefredakteur, im „Bayernkurier“ vom 9. Oktober

 

 

„Vielmehr versuchen CSU und CDU zwei Botschaften gleichzeitig zu senden. Die eine geht an die Stammwähler und lautet: Wir waren doch immer schon gegen Multikulti! Die andere Botschaft geht an neue linksliberale Zielgruppen und lautet: Wir können Multikulti besser als Rot-Grün! Beides geht aber nicht. ... Wie Seehofer einerseits unreflektiert bei Sarrazin abkupfert, kopiert Bundespräsident Wulff andererseits romantische Gemälde (‘Bunte Republik Deutschland’), die selbst Rot-Grün so heute nicht mehr zeichnen würde. Ein Zufall ist das nicht: Die Union läßt sich ihre Positionen immer öfter vom Zeitgeist diktieren.“

Robin Alexander, Redakteur, in der „Welt“ vom 12. Oktober 2010

 

 

„Die FPÖ gewinnt alles, was alle anderen verlieren. ... Als Oppositionsmonopolist gegenüber einer ängstlichen Großen Koalition und neben einer grünen Partei, deren programmatischer Radius über die Abgrenzung nach rechts nicht hinauskommt, wird die FPÖ bis zur nächsten Nationalratswahl auch auf Bundesebene dort sein, wo sie jetzt in Wien angekommen ist: bei 27 Prozent.“

Michael Fleischhacker, Chefredakteur, in der Tageszeitung „Die Presse“ (Wien) vom 11. Oktober 2010

 

 

„Wir haben mit unserer nationalen Identität im Augenblick gravierende Probleme, sehen Sie sich nur einmal mit offenen Augen in den Pariser Vorstädten um. ... Ich brauche Spieler, die sich mit dem Land und der Mannschaft identifizieren, die Lust darauf haben, für  Frankreich zu spielen, die wissen, wo sie hingehören. Aber es sind die jungen Spieler selbst, die zweifeln.“

Laurent Blanc, französischer Fußball-Nationaltrainer, im „Spiegel“ vom 11. Oktober 2010

 

 

„Ich fordere meine türkischen Landsleute und alle Deutschen türkischer Herkunft auf: Lernt Deutsch! Paßt euch den Sitten und Gebräuchen eures Gastlandes an! ... Schickt eure Kinder auf die besten Schulen, damit sie eine Zukunft haben! Und achtet die Gesetze!“

Egemen Bagis, türkischer Europa-minister, in der „Bild“ vom 12. Oktober 2010

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