© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/10 15. Oktober 2010

Meldungen

Autorenverband setzt sich für Nobelpreisträger ein

LEIPZIG. Der Freie Deutsche Autorenverband (FDA) hat die Verfolgung des vergangenen Freitag mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten chinesischen Bürgerrechtlers Liu Xiaobo verurteilt und seine sofortige Freilassung gefordert. Der Literaturwissenschaftler wird die Ehrung am 10. Dezember in der norwegischen Hauptstadt Oslo nicht selbst entgegennehmen können, weil er am 8. Dezember 2008 verhaftet und ein Jahr später wegen „Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt und zum Umsturz des sozialistischen Systems“ zu elf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Der 1955 geborene Liu Xiaobo hat vor dieser dritten Verurteilung schon zweimal im Gefängnis gesessen. 1989 wurde er, nachdem er am Hungerstreik auf dem Platz des Himmlischen Friedens teilgenommen hatte, zu zwei Jahren verurteilt und 1996 wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ zu drei Jahren Arbeitslager. Liu Xiaobo fordert von der Staatsführung in Peking die Zulassung eines Mehrparteiensystems, unabhängige Gerichte und Religionsfreiheit. (tha)

 

Krippenbetreuung streßt Kleinkinder

WIEN. Kindertagesstätten sind für Kleinkinder äußerst belastend. Untersuchungen der Hormone haben ergeben, daß ihr Körper bereits nach zehn Wochen Streßsymptome aufweise, stellt eine Studie der Universität Wien fest. Je jünger ein Kind sei, desto empfindlicher reagiere es auf Streß, so das Zwischenergebnis einer bis 2012 laufenden Untersuchung der Entwicklungspsychologin Lieselotte Ahnert. Danach bleiben auch Kinder, die eine große emotionale Nähe zur Erzieherin haben, nicht von Streß verschont. „Die sichere Bindung in der Krippe ist etwas anderes als das Zuhause“, zitiert die Frankfurter Rundschau die Diplompsychologin Tina Eckstein von der Universität Wien. Der Studie zufolge stellt sich bei Kindern, die einen engen Kontakt zur Erzieherin hätten, die ungünstige Streßverarbeitung vier Monate nach dem Einstieg in die Krippe ein. Bei anderen Kindern zeigten sich die Symptome bereits nach zwei Monaten. Nach Ansicht der Forscher lassen sich die Belastungen verringern, wenn die außerhäusliche Betreuung nicht zu lang dauert und ein optimaler Betreuungsschlüssel vorliegt. Am besten wäre eine Erzieherin für fünf Kinder. (idea)

 

Auszeichnung für Asterix-Comic

FRANKFURT/MAIN. Der zum 50. Asterix-Jubiläum erschienene Band „Asterix und Obelix feiern Geburtstag“ ist mit dem Comic-Preis „Sondermann 2010“ ausgezeichnet worden. In der Kategorie „Manga“ siegte „Legend of Zelda 1“ von Akira Himekawa, bei den Cartoons „Das schwarze Buch“ von Uli Stein. Als bester Internet-Comic wurde „Beetlebum“ von Johannes Kretzschmar ausgezeichnet. Die jetzt zum siebten Mal verliehenen „Sondermann“-Preise gelten als wichtigste Ehrung für Comics in Deutschland. Sie werden von der Frankfurter Buchmesse, dem Online-Magazin comicforum.de, Spiegel Online und der Frankfurter Rundschau vergeben. Benannt ist der Preis nach einer Figur des 2004 verstorbenen Cartoonisten Bernd Pfarr. Die Buchmesse zählte nach Veranstalterangaben in diesem Jahr 279.325 Besucher. Im Vorjahr waren es mehr als 292.000. An den fünf Tagen präsentierten sich 7.539 Aussteller aus 111 Ländern. Den diesjährigen Deutschen Buchpreis erhielt Melinda Nadj Abonji für ihren Roman „Tauben fliegen auf“. (tha)

 

Sprachpranger

Festival of Lights

Unter dieser Bezeichnung werden bis zum 24. Oktober dieses Jahres zahlreiche Wahrzeichen Berlins mit Licht und Projektionen in Szene gesetzt.

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