© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/10 15. Oktober 2010

Meldungen

Gebührengelder für Pleitefirma verwendet

BERLIN. Die ARD wirbt bereits seit Monaten damit: Am 22. Oktober startet „Im Angesicht des Verbrechens“. Das Erste verspricht sich viel von der Krimiserie, die unter anderem im Milieu der Russenmafia spielt. Der Produktionsfirma Typhoon wird der erhoffte Quotenerfolg nicht mehr nützen – sie mußte während der Dreharbeiten 2008/09 Insolvenz anmelden. Der damals verantwortliche Sender WDR hat zehn Millionen Euro an Gebührengeldern investiert, um die Serie abdrehen zu können. Er hat jetzt die Senderechte und dürfte vom Verkauf dieser Rechte ins Ausland profitieren. Viele Typhoon-Gläubiger, darunter Freiberufler und Kleinunternehmer, sind dagegen leer ausgegangen. Sie haben angeblich noch nicht mal eine Einladung zur Premierenfeier erhalten. (rg)

 

Ted Turner plante konservatives CNN

Atlanta. Der CNN-Gründer Ted Turner hatte konkrete Pläne, einen konservativen Fernsehsender ins Leben zu rufen. Aus „Headline News“ (früher: CNN2) wollte der Multimilliardär in den neunziger Jahren einen konservativen Nachrichtenkanal machen. So hoffte er, sich potentielle Konkurrenten vom Hals halten zu können. Diese Pläne hat er jetzt vor Studenten in Atlanta in einem Vortrag ausgeplaudert. Später habe er den Plan aufgegeben. Seine Ängste waren jedoch berechtigt: 1996 startete der konservative Nachrichtensender Fox News. Mittlerweile hat Fox die zweithöchsten Einschaltquoten der USA und damit sämtliche Konkurrenten hinter sich gelassen. (rg)

 

Neue Betrugsversuche im Namen der ARD

Frankfurt. In einem gefälschten „Sonder-Newsletter“ empfiehlt die „ARD-Börse“ die Aktien der Schweizer Firma Bio-nano-Ventures. Es handelt sich jedoch um einen Betrugsversuch. Der Hessische Rundfunk teilt mit: „Das Online-Börsenportal der ARD hat als feste Grundregel: boerse.ard.de gibt keine Kaufempfehlungen ab!“ Betrugsversuche dieser Art gibt es immer wieder. Erst im Februar hatte die ARD vor einem oder mehreren Betrügern gewarnt, die sich als ARD-Vertreter ausgeben, einen Gewinn in Höhe 330 Euro in Aussicht stellen und um die Kontoverbindung der Angerufenen bitten. (rg)

 

Egal, was jemand sagt, irgendwer entrüstet sich immer.

TV-Journalist Dagobert Lindlau über die alberne Empörungskultur in Deutschland

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