© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/10 22. Oktober 2010

„Schluß jetzt, es reicht!“
Was kostet uns die Einwanderung eigentlich? Der Publizist Udo Ulfkotte trägt in seinem neuen Buch alarmierende Fakten über die verschwiegenen Kosten der Zuwanderung zusammen.
Moritz Schwarz

Herr Dr. Ulfkotte, gerade hat Thilo Sarrazin seine umfassende Analyse „Deutschland schafft sich ab“ veröffentlicht. Wozu soll man da noch Ihr Buch lesen?

Ulfkotte: So sehr ich Sarrazins Buch schätze, so ist mein Buch doch das einzige, das sich explizit den Kosten der Zuwanderung widmet. Und wenn Sie diese untersuchen, stoßen Sie sehr schnell auf die Einwanderer aus dem türkischen und arabischen Raum.

CSU-Chef Seehofer meint, „daß wir keine zusätzliche Zuwanderung“ aus diesen Kulturkreisen brauchen.

Ulfkotte: Völlig richtig. Denn Migranten aus fernen Kulturkreisen vernichten Wohlstand. Wir müssen sparen – also sparen wir uns doch diese Migranten.

Seehofers Äußerung hat allerdings eine Welle der Empörung hervorgerufen.

Ulfkotte: Kein Wunder, Seehofer rührt an ein Tabu. Außerdem fürchtet die Migrationsindustrie um ihre Pfründe.

Sie sprechen in Ihrem Buch von den „Heuschrecken der Migrationsindustrie“.

Ulfkotte: Rund um die Einwanderung ist inzwischen ein dichtes Geflecht von Profiteuren entstanden, das aus Journalisten, Politikern, Wissenschaftlern, Beratern, Rechtsanwälten, Interkultur-Beauftragten, Aktivisten etc. besteht, die es verstehen, jede Menge Steuergelder auf ihre Mühlen zu leiten. Das ist inzwischen eine milliardenschwere  Industrie, die nur um sich selbst kreist und keinen Mehrwert produziert. Die Heuschrecken der Integrationsindustrie sind all jene, die wie die Heuschrecken der Finanzwirtschaft das Geld anderer Leute vernichten, nämlich indem sie nach immer mehr Steuermitteln für die Einwanderung rufen, wie etwa der SPD-Politiker Sebastian Edathy oder der CDU-Politiker Armin Laschet. Im Zentrum der Migrationsindustrie steht als Hauptkostenfaktor allerdings immer noch die Einwanderung aus fernen Kulturkreisen an sich.

Was kostet uns diese?

Ulfkotte: Unterm Strich beliefen sich die Netto-Kosten der Einwanderung bis 2007 bereits auf eine Billion Euro. Zur Verdeutlichung: Das sind 1.000 Milliarden Euro. Das sind rund sechzig Prozent unserer aktuellen Staatsverschuldung. Das ist laut Statistischem Bundesamt mehr als das gesamte Gebrauchsvermögen aller Deutschen zusammengenommen, also die Summe der privaten Güter, wie Wohnungseinrichtungen, Elektrogeräte, Uhren, Schmuck, Autos etc.

Wie kommen Sie auf diese Summe?

Ulfkotte: Nicht ich, sondern man kommt auf diese Summe, und zwar durch die Addition zahlloser Einzelposten. Etwa sind laut Bundesregierung inzwischen vierzig Prozent der Hartz-IV-Bezieher Migranten, das sind 17,8 Milliarden Euro im Jahr. Jedoch bekommen Hartz-IV-Empfänger ja noch weitere Leistungen, wie Wohngeld, Heizung, Rente, Krankenversicherung etc. So steigt die Summe schon auf 53,5 Milliarden Euro. Bei jährlich 511,5 Milliarden Euro Steuereinnahmen insgesamt sind das bereits mehr als zehn Prozent unserer Staatseinnahmen, die ohne die geringste Gegenleistung in die Taschen der Migranten wandern. Dazu kommen weitere Posten, etwa das Elterngeld, das eigentlich dazu da ist, deutsche Frauen zur Geburt von Kindern zu animieren. Die Realität ist aber, daß es vor allem als Vermehrungsprämie für Migranten wirkt. Geradezu systematisch wird so der Ausländeranteil bei uns von der Politik erhöht.

Nachwuchs der, wie Sie schreiben, wiederum neue Kosten produziert.

Ulfkotte: Natürlich. Und nicht nur, weil die Kinder von Leistungsempfängern vorwiegend selbst Leistungsempfänger werden. Auch sind zum Beispiel von den rund 1.000 Intensivtätern allein in Berlin etwa 770 türkischer oder arabischer Herkunft. Da frage ich: Was kostet eigentlich ein Intensivtäter-Haftplatz? In Berlin sind das pro Tag etwa achtzig Euro – mal 770 ergibt 61.600 Euro am Tag. Im Jahr knapp 22,5 Millionen Euro! Allein dafür könnten sie etliche Kindergärten bauen. Tatsächlich aber hat man in Berlin das Geld dafür gar nicht, weshalb die Gerichte angehalten sind, lieber die Leute zum x-tenmal laufen zu lassen, weil man es sich gar nicht mehr leisten kann, sie einzusperren.

Ihre Kritiker behaupten allerdings, viele Ihrer Zahlen stimmen nicht.

Ulfkotte: Mein Buch hat einen Anmerkungsapparat von knapp eintausend Quellenbelegen. Allesamt mit Internetverweisen, die somit jeder zu Hause an seinem Rechner selbst überprüfen kann. Und um das zu erleichtern, haben wir für das Buch sogar unter www.keinschwarzkeinrotkeingold.de eine eigene Netzseite eingerichtet und dort zusätzlich jede einzelne Quellenangabe als Link hinterlegt. Transparenter geht es nicht! Ein Beispiel: Die Angabe, daß sich die Kosten der Einwanderung bis 2007 auf die sagenhafte Summe von einer Billion Euro beläuft, stammt aus der FAZ vom 24. Juni 2010 – Quellenangabe 934 in meinem Buch; wenn Sie sich jetzt sofort selbst davon überzeugen wollen: einfach anklicken und selbst nachlesen. Ich erfinde diese Zahlen ja nicht, ich habe sie nur gesammelt. So beziffere nicht ich, sondern etwa das niederländische Nyfer-Institut – das, was bei uns etwa das Münchner Ifo-Institut ist – die Kosten für den Steuerzahler für außereuropäische, vorwiegend muslimische Migranten insgesamt auf – statistisch gesehen – 40.000 bis 50.000 Euro pro Einwanderer. Statistisch schuldet also jeder Einwanderer in Holland dem Steuerzahler mindestens 40.000 Euro.

Und in Deutschland?

Ulfkotte: Bereits am 30. Juli 1973 zitierte der Spiegel in einer Titelgeschichte mit der heute erstaunlich mutig wirkenden Schlagzeile „Die Türken kommen, rette sich wer kann“, den damalige Berliner Finanzsenator Heinz Striek, SPD, mit den Worten, er rechne in Berlin pro türkischem Migranten mit Integrationskosten von rund 200.000 Mark. Das entspricht inflationsbereinigt heute etwa 350.000 Euro pro Türke.

Allerdings haben allein türkischstämmige Unternehmer in Deutschland 64.000 Firmen gegründet, die einen Umsatz von dreißig Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaften und 300.000 Angestellten Arbeit geben. Muß diese Leistung nicht gegengerechnet werden?

Ulfkotte: Das wurde bei den zuvor genannten Zahlen schon gegengerechnet. Zuwanderung ist ein extrem profitables Geschäft – für den Zuwanderer. Davon können auch 16.000 hochqualifizierte Dönerbudenbesitzer, 8.200 türkische Änderungsschneider und 7.400 Gemüsehändler nicht ablenken. Viele von ihnen hinterziehen zudem Steuern und betrügen unseren Wohlfahrtsstaat. Daß auch viele Deutsche das tun, macht es nicht besser. Ich bekomme immer wieder entsprechende Unterlagen zugespielt und bin jedesmal entsetzt. Einige typische Fälle habe ich in mein Buch aufgenommen.   

„Kein Schwarz, kein Rot, kein Gold. Armut für alle im ‘Lustigen Migrantenstadl’“ heißt Ihr Buch. Ist das nicht ein abschreckender Titel?

Ulfkotte: Nein, warum?

Er klingt unernst und polemisch.

Ulfkotte: Tut mir leid, die ironische Wendung „lustiger Migrantenstadl“ trifft genau den Punkt. Um ehrlich zu sein, sie lag mir schon lange am Herzen. 

Ist ein solcher „Spaßtitel“ nicht kontraproduktiv?

Ulfkotte: Die Leute hören doch bei bierernsten Formulierungen schon gar nicht mehr hin. Ich glaube, so erreicht man die Bürger eher als mit sachlichen, aber abschreckenden Titeln wie etwa „Billionengrab Zuwanderung“, wie das Buch sonst vielleicht hätte heißen müssen. Der US-Publizist Christopher Caldwell hat jüngst ein wichtiges Buch über die Einwanderung nach Europa mit dem höchst anspruchsvollen Titel „Reflections on the Revolution in Europe“ geschrieben und bis heute keinen deutschen Verleger gefunden.

Das ganze Buch durchzieht ein bisweilen unangenehmer, sarkastischer Tonfall, der nicht zu einem Sachbuch paßt.

Ulfkotte: Ich kann nur wiederholen: Ich finde die Ironie völlig angemessen. Man muß das Absurde der Lage doch mal beim Namen nennen.

Wieso sind Sie nicht schon längst als „Rechtsextremist“ stigmatisiert? Statt dessen wurden Sie von ARD, MDR oder ORF eingeladen und von der „Leipziger Volkszeitung“ interviewt.

Ulfkotte: Eine gute Frage, denn ein  MDR-Moderator etwa sagte zu mir: „Alle hauen jetzt Sarrazin in die Pfanne, dabei geht Ihr Buch doch viel weiter.“

So fordern Sie etwa, Integrations- durch „Rückführungs“-Beauftragte zu ersetzen, – das tut sonst keiner außer der NPD.

Ulfkotte: Ganz genau, das wäre das Gebot der Stunde! Daß auch die NPD das Wort benutzt, ist mir völlig egal. Sebastian Haffner hat einmal völlig richtig gesagt, auch für Hitler war zwei plus zwei vier, deshalb kann es für uns nicht fünf sein. Aber Sie haben recht, ich tue etwas, was man eigentlich nicht tun darf, wenn man sich mit dem Thema Einwanderung beschäftigt.

Nämlich?

Ulfkotte: Wenn Sie mein Buch lesen, dann wird Ihnen auffallen, daß ich nur seriöse Quellen verwende. Obwohl das alles also schon mal irgendwo gedruckt worden ist, wirkt mein Buch dennoch wie ein Tabubruch. Warum? Weil es eine unausgesprochene Regel gibt, die von allen Zuwanderungskritikern sonst aus Angst eingehalten wird: Man darf nie gewisse Punkte miteinander verknüpfen! Was auf jedem anderen Gebiet eine Voraussetzung ist, um die Tragweite der Dinge zu begreifen, ist hier tabu. Wer es doch tut, der gilt bald als „Nazi“, dem geht es wie Sarrazin oder schlimmer.

Haben Sie keine Angst, daß es Ihnen also demnächst genauso gehen könnte?

Ulfkotte: Seit ich von Türken als „Scheiß-Deutscher“ bezeichnet werden darf und der Staatsanwalt sagt, das müsse ich mir eben gefallen lassen, seit ich Morddrohungen in Massen von islamischer Seite bekomme und deshalb zweimal umziehen mußte, ohne daß sich die türkischen Communities vor mich stellen, seitdem interessiert mich das nicht mehr. Mir geht es wie immer mehr Deutschen zunehmend auf die Nerven, daß immer mehr Migranten dafür, daß wir sie zu unserem Nachteil aufgenommen, versorgt, finanziert und unterstützt haben, sich immer lauter beschweren, sie würden diskriminiert. Daß eine moslemische Ministerin in Niedersachsen uns die Kreuze in den Schulen abhängen und die Medien auf eine „kultursensible Sprache“ – also Einschränkung unserer Meinungsfreiheit – verpflichten oder ein moslemischer Landtagsabgeordneter in NRW die Eidesformel „zum Wohle des deutschen Volkes“ in „zum Wohle der Bevölkerung in NRW“ ändern will, weil er sich sonst diskriminiert fühlt. Da sage ich: Schluß jetzt, es reicht! Packt Eure Koffer und geht dahin, wo Ihr glücklicher seid als bei uns!

Vertrauen Sie Horst Seehofer, der für seine Position in der Zuwanderungsdebatte kämpfen will, wie er sagt?

Ulfkotte: Die Medien, die Politik, die Aufsichtsinstitutionen wie der Bund der Steuerzahler, die Rechnungshöfe etc., sie alle wissen seit Jahrzehnten Bescheid und haben komplett versagt. Entschuldigen Sie also, wenn ich nicht allzu viele Erwartungen in solche Rhetorik setze.

Also, geht alles so weiter?

Ulfkotte: Erstens: Wir können uns die Einwanderung einfach nicht mehr leisten. Wir leben lange schon auf Pump. Unter anderem für die Einwanderung geben wir heute schon die Steuergelder unserer noch nicht einmal gezeugten  Kinder aus! Zweitens: Die Situation ist inzwischen zu verfahren, die Politik kann gar nichts mehr ändern, selbst wenn sie wollte. Es ist zu spät, die Probleme sind so groß, die Politiker haben gar nicht mehr die Macht dazu. Drittens: Die Finanzkrise wird zurückkehren, und spätestens dann wird das ganze Kartenhaus zusammenbrechen. Viertens: Infolgedessen wird es unter anderem zu gewaltsamen Vertreibungen von Migranten aus Europa kommen. Ich sage nicht, daß ich das will, sondern daß es so kommen wird, ganz egal was ich dazu meine. Die Politik hat zugelassen, daß hier in verantwortungsloser Weise ein enormes Druckpotential entsteht. Wir gehen schweren Verwerfungen entgegen und schuld daran sind jene, die es so weit haben kommen lassen.

 

Dr. Udo Ulfkotte, der Publizist ( www.ulfkotte.de ) warnt seit Jahren in zahlreichen Veröffentlichungen vor den Folgen der muslimischen Einwanderung und erhielt dafür wiederholt Todesdrohungen. 2003 sorgte sein Buch „Der Krieg in unseren Städten. Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern“ (Eichborn-Verlag) für Schlagzeilen. Geboren 1960 in Lippstadt, studierte er Jura, Politologie und Islamkunde, lehrte an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, der Universität Lüneburg und der Olivet University in San Francisco. Von 1986 bis 2003 betreute er als Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Themengebiete Mittlerer Osten und Geheimdienstfragen. Außerdem schrieb er für Park Avenue, Capital und Cicero. Heute ist Ulfkotte Chefredakteur des Informationsdienstes Kopp-Exklusiv ( www.kopp-exklusiv.de ). Im Kopp Verlag ist auch sein neues Buch „Kein Schwarz, kein Rot, kein Gold. Armut für alle im ‘lustigen Migrantenstadl‘“ erschienen (www.keinschwarzkeinrotkeingold.de).

Foto: Arbeitsuchende Zuwanderer, Schuldenuhr an der Bundesgeschäftsstelle des Bundes der Steuerzahler (Stand: 19. Oktober 2010), Nationalflaggen: „Wir können uns Einwanderung ganz einfach nicht mehr leisten. Wir leben lange schon auf Pump. Auch für die Einwanderung geben wir heute schon die Steuergelder unserer noch nicht einmal gezeugten Kinder aus.“

 

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