© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/10 29. Oktober 2010

Meldungen

Lindenberg will „Bunte Republik“ ausrufen

NEUHARDENBERG. Zwischen Bundespräsident Christian Wulff und Altrocker Udo Lindenberg paßt kein Blatt Papier: Anläßlich eines Konzerts von Lindenberg zum 21. Jahrestag des Mauerfalls im brandenburgischen Neuhardenberg will der Musiker am 8. November die „Bunte Republik Deutschland“ ausrufen. Das kündigte die Stiftung Schloß Neuhardenberg am Montag dieser Woche an. Zu dem Konzert in der Schinkel-Kirche werde auch Bundespräsident Christian Wulff erwartet. Eine „Bunte Republik Deutschland“ hatte Udo Lindenberg bereits 1989 in seinem gleichnamigen Album beschworen. Bundespräsident Wulff hatte diese Phrase aufgegriffen und in seiner Antrittsrede am 2. Juli gefordert: „Wir müssen unser Land weiter internationalisieren. Das können wir schon hier bei uns einüben, in unserer Bundesrepublik, in unserer bunten Republik Deutschland.“ Vergangenen Samstag war der 64jährige Udo Lindenberg in Kassel mit dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache ausgezeichnet worden. Die „nuschelnde Nachtigall“ habe mit ihrem „Easy-Deutsch“ die Rockmusik revolutioniert, würdigte Spiegel-Autor Matthias Matussek in seiner Laudatio den Preisträger. Die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Eberhard-Schöck-Stiftung und dem Verein Deutsche Sprache vergeben. (tha)

 

England: Streit um Weihe von Bischöfinnen

LONDON. Pläne zur Einführung von Bischöfinnen in der anglikanischen „Kirche von England“ sorgen für Unruhe und Absetzbewegungen unter Gegnern der Frauenordination. Sie lehnen weibliche Geistliche aus theologischen und kirchenhistorischen Gründen ab. Vier Bischöfe des traditionalistischen Flügels wollen zur römisch-katholischen Kirche übertreten. Evangelikale, die ihre Kirche nicht verlassen wollen, planen die Gründung einer Gemeinschaft, die ihnen Gewissensschutz gewährt. Die „Society of St Augustine“ (Augustinus-Gesellschaft) werde Tausenden Pfarrern und Nicht-Theologen aus dem wachsenden evangelikalen Flügel der Kirche einen „sicheren Zufluchtsort“ bieten, schreibt die Londoner Times. Zur römisch-katholischen Kirche übertreten wollen die amtierenden Bischöfe John Broadhurst (Diözese Fulham), Andrew Burnham (Ebbsfleet) und Keith Newton (Richborough) sowie der Ruhestandsbischof Edward Barnes. Sie wollen das Angebot des Vatikans nutzen, Sonderdiözesen zu bilden. Die ersten anglikanischen Bischöfinnen in England werden voraussichtlich nicht vor 2014 geweiht. Zuvor muß die Mehrheit der 44 Diözesen einem entsprechenden Beschluß der Generalsynode zustimmen. Dies gilt als relativ sicher. Unklar ist hingegen, ob das Kirchengesetz im Jahr 2012 ratifiziert wird; dazu sind jeweils Zweidrittelmehrheiten in den drei Kammern der Generalsynode (Bischöfe, Geistliche, Laien). Die Kirche von England hat etwa 25 Millionen Mitglieder. (idea)

 

Sprachpranger

Mama’s Life

Titel einer neuen Zeitschrift aus dem im niedersächsischen Suderburg ansässigen Verlag Vikant Crafts Publishing  „for all wonderful moms“

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