© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/10 05. November 2010

Meldungen

Revision nach Mord an Dresdner Abiturientin

Dresden. Die Anwälte des wegen Mordes an einer Abiturientin in Dresden (JF 42/10) zu lebenslanger Haft verurteilten Pakistani haben Revision vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe eingelegt. Zur Begründung hieß es unter anderem, der psychiatrische Gutachter sei im Prozeß nicht auf eine mögliche tiefgreifende Bewußtseinsstörung des Mannes zum Tatzeitpunkt eingegangen. Das Landgericht Dresden hatte den aus Pakistan stammenden Mann Ende Oktober mit der Begründung verurteilt, er habe Ende 2009 seine 18 Jahre alte Freundin heimtückisch ermordet. Eine Tat im Affekt schlossen die Richter aus. Die Verteidigung hatte das Mordmerkmal der Heimtücke in Frage gestellt und maximal sieben Jahre Gefängnis beantragt. (ms)

 

Kirchenparlament vor Stasi-Überprüfung 

Berlin. In der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) gibt es Überlegungen, die Mitglieder der Synode auf eine mögliche Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit der ehemaligen DDR zu überprüfen. Einen entsprechenden Antrag will die Präses der EKD-Synode, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), in die Beratung der Synode in der kommenden Woche einbringen. Zuvor hatte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) Anfang Oktober angekündigt, ein Gutachten in Auftrag zu geben, das die Einflußnahme der DDR-Staatssicherheit auf die Bundestagsabgeordneten bis 1989 untersuchen soll. Göring-Eckardt sagte, sie halte persönlich ein entsprechendes Vorhaben auch mit Blick auf das Kirchenparlament für „denkbar“. 1993 habe bereits eine Überprüfung der Mitglieder von Synode, Rat und Kirchenamt der EKD stattgefunden. Damals sei kein Fall einer Zusammenarbeit aufgedeckt worden. (idea)

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