© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/10 05. November 2010

Aufgeschnappt
Grüne Aufwärmspiele
Felix Krautkrämer

Die Politisierung der Sexualität gehört bekanntlich zu den Grundsäulen grüner Politik. Ob homo-, bi- oder transsexuell spielt keine Rolle. Hauptsache, es eignet sich für einen politischen Feldzug gegen vermeintliche Diskriminierung im Alltag. Das dachte sich wohl auch der Landesarbeitskreis „Geschlechterfragen“ der Grünen Jugend Niedersachsen, als er kürzlich zu einem mehrtägigen „BUMS-Seminar“ (Beziehung. Unanständigkeit. Macht. Sexualität) ins schöne Vechta einlud. Neben „Workshops und Diskussionsrunden“ zu „offenen bis undefinierten Beziehungen“ und einer „Kuschelparty“ samt „Aufwärmspielen“ erwartete die Teilnehmer auf dem Dachboden der gemeinsamen Unterkunft auch ein „sehr kompetentes“ Referat einer gewissen „Sarah“ über das „Tabu Inzest“. Das hohe Risiko, als verwandte Eltern ein behindertes Kind zu bekommen, sei zwar nicht von der Hand zu weisen – weswegen die „Gesetzgeberin“ diesen das „Recht auf vaginalen Geschlechtsverkehr“ auch untersage.

Es wäre aber nicht die Grüne Jugend, wenn sie darin keine eklatante Ungerechtigkeit entdecken würde. Das Verbot stelle einen Eingriff „in die persönliche Privatsphäre des Menschen“ dar, lautete das einstimmige Ergebnis einer Gruppenarbeit. Und was das Risiko von Behinderungen angehe: Behindertes Leben sei „in jedem Fall genauso gleichwertig wie ‘normales’“. vergeblich - mit Sicherheit

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