© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  46/10 12. November 2010

Meldungen

Visumfreiheit für Bosnien und Albanien

BRÜSSEL. In einer einstimmigen Entscheidung haben die EU-Innenminister die Grenzen für Bürger aus Bosnien-Herzegowina und Albanien geöffnet. Ab Mitte Dezember benötigen diese kein Visum mehr, wenn sie in den Schengen-Raum einreisen wollen. Während EU-Kommissarin Cecilia Malmström am Montag von einem „historischen Tag“ sprach, mahnen Kritiker und verweisen auf die Aufhebung der Visapflicht für Serbien, Montenegro und Mazedonien Anfang des Jahres. Diese führte in einigen EU-Staaten (Belgien, Schweden) zu einem signifikanten Anstieg von Asylanträgen und Aufenthaltsdelikten – viele Besucher tauchten unter. Um diesem vorzubeugen und Bedenken von Ländern wie Frankreich oder den Niederlanden zu zerstreuen, soll die Visafreiheit von einem „Monitoring-Prozeß“ (biometrischer Paß; mehr Grenzkontrollen) begleitet werden. Auch wird darauf verwiesen, daß die Visabefreiung  bei Mißbrauch wieder rückgängig gemacht werde. (ctw)

 

Erstes Priesterseminar in Kuba eröffnet

Havanna. 50 Jahre nachdem Fidel Castros Kuba die letzten Priester ausgewiesen hat, wurde unweit von Havanna ein erstes Priesterseminar eröffnet. An dem Zeremoniell des Seminars der Erzdiözese San Cristobal de La Habana nahmen neben dem kubanischen Kardinal Jaime Ortega, Präsident Raúl Castro auch Miamis Erzbischof Thomas Wenski und weitere Geistliche aus den USA teil. Der Grundstein für die katholische Bildungsstätte hatte bereits Papst Johannes Paul II. bei seinem Kuba-Besuch im Jahr 1998 gelegt. Finanziert wurde das Seminar, das von rund einhundert Studenten besucht werden kann, von ausländischen Kirchenorganisationen, speziell des amerikanischen Kirchenordens Knights of Columbus (Kolumbusritter). (ctw)

 

175 Frontex-Spezialisten  in Griechenland

ORESTIADA. Zur Bekämpfung der illegalen Einwanderung aus der Türkei hat die EU eine „schnelle Eingreiftruppe“ der Europäischen Grenzschutzagentur (Frontex) in der Nähe des griechischen Grenzortes Orestiada stationiert. Die 175 Frontex-Polizisten kommen aus Deutschland (40 Bundespolizisten), Österreich, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, der Slowakei und Dänemark. Ausgerüstet sind die Spezialisten mit einem Hubschrauber und Bussen. Deutschland stellt sieben Dienstfahrzeuge sowie vier Wärmebildfahrzeuge der Bundespolizei. Seit Wochen überqueren täglich rund 300 Einwanderer den türkisch-griechischen Grenzfluß Evros. Angesichts des Ansturms ist Griechenland nicht mehr Herr der Lage und hat erstmals in der dreijährigen Frontex-Geschichte die Eingreiftruppe angefordert. (ctw)

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