© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  47/10 19. November 2010

Meldungen

Wissenschaft wird bald von Asiaten dominiert

BONN. Die weltweit meisten Forscher wird es bald nicht mehr in den USA, sondern in China geben. Das geht aus dem „Unesco Science Report 2010“ hervor, den die deutsche Sektion der Uno-Bildungsorganisation vorige Woche veröffentlichte. „Die bipolare Welt, in der Wissenschaft und Technologie von der Triade USA, EU und Japan dominiert wurde, weicht allmählich einer multipolaren Welt“, erklärte Unesco-Chefin Irina Bokowa. Der Anteil Asiens an den globalen Forschungs- und Entwicklungsausgaben ist von 2002 bis 2007 um fünf Prozentpunkte auf 32 Prozent gestiegen. In der EU, den USA und Japan ging der Anteil zurück. Das Verhältnis der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in China seit 2002 um 50 Prozent auf 1,54 Prozent (2008) gestiegen. Südkorea plant die Erhöhung auf bis zu fünf Prozent im Jahr 2012. In Japan gab es 2007 mit 5.573 Forschern pro eine Million Einwohner die höchste Wissenschaftlerdichte, gefolgt von den USA mit 4.663 und Südkorea mit 4.627. Deutschland lag mit 3.532 hinter Großbritannien (4.260). (fis)

 

Preise für Mathematiker und Stammzellforscher

KYOTO. Vorige Woche sind in Japan die drei diesjährigen Kyoto-Preise für Grundlagenforschung, Hochtechnologie sowie Kunst und Philosophie überreicht worden. Der 62jährige ungarische Professor László Lovász, der sich vor allem mit Kombinatorik und Graphentheorie beschäftigt, wurde für seine herausragenden Beiträge in der Mathematik geehrt. Der 48jährige japanische Mediziner Shinya Yamanaka erhielt die Auszeichnung für seine Erfolge in der Stammzellforschung, die einen „enormen Fortschritt auf dem Gebiet der regenerativen Medizin“ darstellten. Der 55jährige südafrikanische Künstler William Kentridge wurde für sein Lebenswerk geehrt. Der als „asiatischer Nobelpreis“ geltende und mit 50 Millionen Yen (443.000 Euro) dotierte Kyoto-Preis wurde 1985 vom Gründer des Kyocera-Konzerns, Kazuo Inamori, gestifet. (fis)

 

Tabak eignet sich bestens als Bio-Pestizid

Ontario. Tabak eignet sich laut Studien der University of Western Ontario hervorragend als Bio-Pestizid gegen Pflanzenschädlinge. Wegen des wachsenden Gesundheitsbewußtseins ist der Tabakbedarf weltweit gesunken, was den Tabakbauern Probleme bereitet. „Gesucht werden daher neue Einsatzgebiete für Tabak“, berichteten die Forscher um Cedric Briens im Magazin Industrial & Engineering Chemistry Research. Aufgrund des Gehalts an giftigem Nikotin könne sich Tabak als Alternative zu Industriepestiziden etablieren. Tabaköl wurde im Einsatz gegen elf Pilz- und vier Bakterienarten sowie am Kartoffelkäfer getestet. (li)

 

Erkenntnis

„Es gibt eine spezielle Lungenkrebsart, an der nur Raucher erkranken. Sie unterscheidet sich sehr von der selteneren Krebsvariante bei Nichtrauchern. Das erfordert spezifische Therapiemethoden.“

British Columbia Cancer Research Center in Vancouver/Kanada

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