© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/10 03. Dezember 2010

Lesereinspruch
Verquast
Gottfried Schmidt

Zu: „Die ökologischen Reiter“ von Michael Manns (JF 47/10)

Nach der Lektüre fragt man sich, warum wollte Michael Manns die vielen, die sich angesichts eindeutiger Fakten und Trends Sorgen um die Zukunft der nachfolgenden Generationen machen, provozieren? Oder will er in erster Linie zur üblichen Einnebelung beitragen, die das Erkennen der Alarmsignale verhindern soll?

Ich war jedenfalls sehr erstaunt, derartiges in einer Zeitung, die ich bislang für wertkonservativ hielt, zu lesen. Natürlich gibt es im Umfeld der Bestrebungen für eine ökologisch nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise auch sehr viel Spinnerei sowie manche Übertreibung. Und natürlich lebt es sich, zumindest in Ländern wie Deutschland, heute besser als in Zeiten von Hunger oder Pest und Cholera. Mit dem Verweis darauf die negativen Begleiterscheinungen der immer intensiveren Besiedlung und Nutzung unseres Planeten zu bagatellisieren oder sogar zu negieren, ist allerdings starker Tobak. Man hätte über Fakten und Zusammenhänge einfach besser und geistig unabhängiger nachdenken sollen, ehe man derart Verquastes von sich gibt.

Dr. Gottfried Schmidt, Kirchhundem

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