© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/10 03. Dezember 2010

Die verheerende Bilanz des Irak-Krieges
Das böse Erbe von George W. Bush
(jr)

Nach dem Abzug der US-Truppen im letzten Sommer schafft es der Irak nur dann auf die Titelseiten westlicher Blätter, wenn bei einer der alltäglichen Metzeleien 50 Tote aufwärts zu vermelden sind. Daß durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg unter Führung der USA seit 2003 keines der zentralen politischen Probleme des hierzulande aus dem Bewußtsein verdrängten Landes gelöst, sondern es langfristig destabilisiert wurde, beklagt der Genfer Publizist Andreas Zumach in seiner „verheerenden Bilanz eines gewollten Krieges“ (Welt-Sichten, 11/2010). Die Kosten fielen mit einer Billion Dollar für Krieg samt Besatzung sowie fast 4.500 toten, Zehntausenden verwundeten und traumatisierten Soldaten zwar auch für den „Weltpolizisten“ USA erschreckend hoch aus. Doch verblasse dies gegenüber den 108.000 irakischen Zivilisten, die unmittelbar durch Krieg und Terror umkamen, sowie gegenüber der nur zu schätzenden Zahl ziviler Opfer infolge des Kollaps der medizinischen Infrastruktur – mindestens eine halbe Million Menschen. Seit 2003 verdoppelte sich die irakische Sterblichkeitsrate. Der zwischen Schiiten und Sunniten tobende Religionskrieg zähle ebenfalls zur US-Erblast. Profitiert hätten nur US-Sicherheits- und Logistikunternehmen, die von ihren Lobbyisten in der Bush-Regierung mit Milliardenaufträgen versorgt worden seien.  www.welt-sichten.org

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