© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/10 17. Dezember 2010

Meldungen

Kraft-Wärme-Kopplung auch in Privathaushalten

Oberhausen. Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht) sieht erhebliche Sparpotentiale bei der Wärmeversorgung. „Würden Brennstoffe wie Erdgas oder Holz zur Stromerzeugung eingesetzt und nur die Abwärme daraus zum Heizen verwendet, könnte man große Mengen an Primärenergie einsparen“, erklärte Umsicht-Forscher Carsten Beier. Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) nutzten diese Potentiale bereits: Während in Großkraftwerken zur Stromerzeugung etwa 60 Prozent der eingesetzten Energie als Abwärme entwichen, kämen KWK-Anlagen auf Gesamtwirkungsgrade von mehr als 80 Prozent. Auch die Trinkwasser­erwärmung habe Einfluß auf die Energieeffizienz: „Selbst bei einer Raumheizung auf Abwärmebasis fällt die exergetische Gesamtbilanz gravierend schlechter aus, wenn das Brauchwasser des zugehörigen Haushalts über einen Durchlauferhitzer elektrisch erwärmt wird“, so Beier. Daher sollten jene Wärmequellen genutzt werden, deren Temperaturniveau dem des Wärmebedarfs entspreche. (fis)

 

Antarktisches Ozonloch ist weiter geschrumpft

Wellington. Das Ozonloch über der Antarktis ist in den vergangenen fünf Jahren kleiner geworden. „Dies könnten Anzeichen sein, daß wir den Beginn einer Erholung sehen“, erklärte Stephen Wood vom neuseeländischen Institut für Wasser- und Atmosphärenforschung (Niwa). Der Niwa-Wissenschaftler führte dies auf Maßnahmen wie das Montreal-Protokoll von 1987 zurück, das den Einsatz von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) und anderen ozonschädlichen Stoffen einschränkt. Das Antarktis-Ozonloch sei nun etwa 22 Millionen Quadratkilometer groß, im Jahr 2000 seien es noch 29 Millionen Quadratkilometer gewesen. Ein Absinken der Lochgröße auf Werte wie vor 1980 wird erst für die Jahre ab 2060 oder 2070 erwartet. Das Loch entsteht regelmäßig im antarktischen Winter. (fis)

 

Japan: Mehr als tausend Wale auf der Abschußliste

Hiroshima. Trotz Protesten von Tierschützern ist das japanische Walfangfabrikschiff „Nisshin Maru“ erneut in die Antarktis ausgelaufen. „Seit 22 Jahren betreibt Japan nun schon kommerziellen Walfang unter dem Deckmantel der Wissenschaft, nur damit das Fleisch auf den Fischmärkten landen kann. Dafür mußten bisher über 19.000 Wale sterben“, kritisierte Ralf Sonntag vom Tierschutzfonds IFAW. „Neben der Grausamkeit der Jagd empört viele aber auch Japans fortgesetzte Mißachtung des Schutzgebietes rund um die Antarktis.“ Auf der Abschußliste der „Nisshin Maru“ stünden 935 Zwergwale sowie je 50 Finn- und Buckelwale. (fis)

 

Erkenntnis

„Zum Individuum gehört das Bewußtsein, daß man eben nicht nur Individuum ist, sondern eingebettet in eine größere Gemeinschaft und in einen Ablauf von Generationen und daß wir den Generationen vor uns unendlich viel verdanken.“

Irenäus Eibl-Eibesfeldt, Jahrgang 1928, österreichischer Verhaltensforscher und Konrad -Lorenz-Schüler

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