© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/11 07. Januar 2011

Zeitschriftenkritik: Z für Zukunft
Europa braucht christliche Werte
Georg Alois Oblinger

Nach der Wirtschaftskrise ist in unserem Land allerorts die Forderung nach einer Wiederentdeckung der Moral laut geworden. Die Folgen einer egoistischen Lebenseinstellung sind offensichtlich. Doch über Diskussionen in den Fernsehtalkshows hinaus ist die entscheidende Wende bislang ausgeblieben.

Der Verein „Zukunft Europa“, dessen Vorstand unter anderem die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Christa Meves sowie der Publizist und Islam-Experte Udo Ulfkotte angehören, hat sich zum Ziel gesetzt, „sich für die zukunftstragenden Werte der Gesellschaft einzusetzen und auf wertezerstörende Trends hinzuweisen“. Dazu gibt er jetzt sechsmal jährlich ein Magazin heraus, dessen erste beide Ausgaben (Oktober und Dezember 2010) bereits erschienen sind.

Für Chefredakteur Peter Ischka ist klar, daß die tragenden Werte für unsere abendländische Gesellschaft nur jene des Christentums sein können. Gefahr droht für ihn von zwei Seiten: Ein starker, gelegentlich militant auftretender Islam hat uns dazu gebracht, daß wir Deutsche, um die Muslime nicht zu beleidigen, uns deren Maßstäben anpassen. Doch ebenso gefährlich ist eine im Namen der Toleranz daherkommende Religionsfeindlichkeit. Beispielsweise werden Christbäume oder Grußkarten mit religiösem Bezug sukzessive abgeschafft, um Andersgläubige nicht zu verletzen. Dabei sehen sowohl der Koran als auch die meisten Muslime das Weihnachtsfest positiv.

„Z wie Zukunft“ legt dar, wie die Entchristlichung unserer Gesellschaft auch begünstigt wird durch die Gender-Ideologie, die eine Aufhebung der Geschlechter anstrebt, die Zerstörung der Familie, die längst schon zum „demographischen Supergau“ geführt hat, die Propagierung von Kinderkrippen mit weitreichenden Schäden für die Psyche des Kindes, die Einführung der Homo-Ehe, welche die EU durch die Hintertür jetzt europaweit etablieren will, und eine verfehlte Integrationspolitik. Das neue Magazin bleibt aber nicht beim Lamentieren stehen, sondern motiviert zum Handeln. So schließen die meisten Artikel mit einem Absatz: „Was praktisch tun?“ Der Leser soll in die Meinungsbildung unserer Gesellschaft eingreifen, damit auch die Stimme engagierter Christen nicht länger ungehört bleibt. Nur so kann ein Wertewandel eingeleitet werden mit dem Ziel, das christliche Gottes- und Menschenbild als tragende Grundlage der Gesellschaft wiederzuentdecken und auch in der Öffentlichkeit zu respektieren.

Das überkonfessionelle Magazin zeigt sich sehr mutig im Aufgreifen tabuisierter Themen. Die Artikel sind engagiert und fundiert geschrieben, wozu neben Meves und Ulfkotte auch die christliche Publizistin Gabriele Kuby beiträgt. Einziges Manko: Die erste Ausgabe hatte noch 52 Seiten, die zweite nur mehr 36. Die Wiederentdeckung christlicher Werte ist ein derart dringendes Desiderat, daß hier eigentlich die Ideen für Artikel nicht ausgehen dürften.

Kontakt: „Z für Zukunft“ wird herausgegeben von Zukunft-Europa e.V., Postfach 1409, 73014 Göppingen, E-Post: peter.ischka@googlemail.com. Das Jahresabonnement für sechs Hefte kostet 19 Euro. www.zukunft-eu.de 

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